Das sagte Nassehi am Donnerstag im Deutschlandfunk. Daraus ergebe sich die Frage, was die entscheidenden Werte oder der Kern des Glaubens seien.
Er gehe nicht davon aus, dass das individuelle Glaubenserleben früher stärker ausgeprägt gewesen sei als heute, fügte der Wissenschaftler hinzu. Früher sei der Glaube jedoch selbstverständlich in einen gemeinsamen Raum eingebettet gewesen.
Was bedeutet Säkularisierung?
Säkularisierung lasse sich so definieren, dass der Zugriff der Kirchen auf das Glaubensleben schwinde. Zugleich sei es schwierig, die Intensität des Glaubens zu messen, zumal wenn viele Menschen erklärten, "irgendwie" an Gott zu glauben.
Immerhin gehörten in Westdeutschland noch ungefähr 60 Prozent der Bevölkerung zu einer der großen Kirchen, betonte Nassehi: Das sei "eigentlich eine ganze Menge". Bislang sei zudem keine menschliche Gesellschaft bekannt, die ganz auf Religiosität verzichtet habe.
Insofern könne es interessant sein, dieses Bedürfnis in Zusammenhang mit der Entwicklung der Kirchen zu setzen.