Das gab der Sprecher der Spanischen Bischofskonferenz, Cesar Garcia Magan, am Freitag in Madrid bekannt.
Die Bischofskonferenz arbeite derzeit einen Entschädigungsplan für Betroffene sexualisierter Gewalt aus, der psychologische, soziale, spirituelle wie wirtschaftliche Aspekte umfasse, hieß es. Der Plan sei ebenso für Fälle gedacht, in denen der Täter bereits verstorben ist.
Zahlungen bisher nur nach Gerichtsurteilen
Bisher hatte die katholische Kirche in Spanien Entschädigungszahlungen erst nach entsprechenden Gerichtsurteilen geleistet. Sie steht seit Ende Oktober wieder verstärkt unter öffentlichem Druck, nachdem ein vom Parlament beauftragter Ombudsmann seinen Bericht über sexuellen Missbrauch im kirchlichen Raum vorlegte.
Dabei wurden zwar keine konkreten Opferzahlen genannt. Der Parlamentsbeauftragte stellte jedoch eine eigens in Auftrag gegebene Umfrage mit rund 8.000 erwachsenen Teilnehmern vor, wonach 0,6 Prozent der Befragten angaben, Missbrauch durch Priester oder Ordensleute erlitten zu haben.
Bischofskonferenz stellt Ergebnisse noch nicht vor
Spanische Medien rechneten diesen Wert auf die Gesamtbevölkerung des Landes hoch und kamen so auf mehr als 200.000 Betroffene. Die Bischofskonferenz hält diese Zahl für übertrieben, stellte ihre eigenen Untersuchungsergebnisse allerdings noch nicht vor.