Steinhäuser sieht in Pfingsten bleibende Zusage Gottes

"Pfingsten ist kein einmaliges Ereignis"

An Pfingstmontag hat Weihbischof Rolf Steinhäuser Pfingsten als fortdauerndes Fest bezeichnet. Es sei kein einmaliges Ereignis. Vielmehr schenke uns Gott immer wieder neu seinen Heiligen Geist. Ob in Elsdorf oder in Köln.

Weihbischof Rolf Steinhäuser im Pontifikalamt an Pfingstmontag / © Beatrice Tomasetti (DR)
Weihbischof Rolf Steinhäuser im Pontifikalamt an Pfingstmontag / © Beatrice Tomasetti ( DR )

"Es ist gut, dass es den Pfingstmontag gibt", startet Weihbischof Rolf Steinhäuser seine Predigt im Kölner Dom. Nicht nur, weil es dadurch einen zweiten Feiertag gebe, sondern weil er auch als Brücke zum Alltag diene und daran erinnere, dass Pfingsten weitergehe.

Pfingsten sei "kein einmaliges Ereignis", so Steinhäuser. Es sei vielmehr ein Fest 2.0. Jesus habe seinen Jüngern vor seiner Himmelfahrt einen Beistand verheißen, den Heiligen Geist. Das sei quasi das Pfingsten 1.0 gewesen. Das Tagesevangelium berichte dann über das Pfingsten 2.0. Im Gespräch mit Cornelius erzähle Petrus alles, was er mit Jesus erlebt habe. Dann: "Während Petrus redet und redet, geschieht etwas Außerordentliches", so Steinhäuser. Der Heilige Geistes kam auf alle herab und die Leute begannen, Gott zu loben und zu preisen. Das hätten die Apostel nie gedacht, in einem Haus voller Heiden, erläutert der Weihbischof. Petrus begreife daraufhin, dass die Heiden Menschen wie er seien.

Dann erzählt Steinhäuser von einer Firmung, bei der er an Pfingstsamstag gewesen sei. Die jungen Leute hätten einer nach dem anderen ihr "Hier bin ich" in die Kirche gerufen. Er salbe die Firmlinge, doch dann "sei der Heilige Geist dran". Die Firmung wie auch der Heilige Geist seien das Geschenk Gottes an alle, die bereit seien, sich beschenken zu lassen. Diesen Geist aber schenke Gott uns immer wieder neu - auch bei uns zu Hause, betont Steinhäuser und ermutigt: "Geben Sie dem Geist Raum in Ihren Herzen und Ihrem Leben."

Musik von der Domkantorei und Kölner Domkapelle 

Die Domkantorei Köln und die Kölner Domkapelle unter der Leitung von Winfried Krane, Jutta Krane als Solistin und Ulrich Brüggemann an der Orgel gestalten das Pontifikalamt musikalisch.


Pfingstmontag auch Gedenktag der Gottesmutter

Die Gottesmutter Maria, umgeben von den Aposteln im sog. Bayernfenster des Kölner Dom (DR)
Die Gottesmutter Maria, umgeben von den Aposteln im sog. Bayernfenster des Kölner Dom / ( DR )

Der Montag nach Pfingsten wird seit 2018 auch als Gedenktag der Seligen Jungfrau Maria, Mutter der Kirche, gefeiert. Die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung führte den neuen Mariengedenktag mit dem Dekret "Laetitiae plena" in den Römischen Generalkalender ein.

Weltkirchlich ist der Pfingstmontag nicht überall ein Feiertag, er hat auch vielfach keinen liturgischen Rang. In den Eigenkalendern einiger Länder, so etwa in Argentinien und Polen, war allerdings die Feier der "Mutter der Kirche" am Montag nach Pfingsten bereits eingeschrieben.

Liturgisch stellt der weltkirchlich neue Gedenktag Maria als geistliche Mutter der Kirche bewusst in den Mittelpunkt – die Kongregation betont den Gedanken der "geistlichen Mutterschaft Mariens", "die seit der Erwartung des Heiligen Geistes zu Pfingsten nie aufgehört hat, sich … der durch die Zeit pilgernden Kirche anzunehmen".

Seit einigen Jahren hat sich der Pfingstmontag im deutschsprachigen Raum zudem als "Tag der Ökumene" etabliert, an dem sich die Kirchen ihrer gemeinsamen Wurzeln versichern. Insbesondere die zweite Lesung des heutigen Tages aus dem Epheserbrief weist auf die gemeinsame Grundlage des Glaubens hin: " ... bemüht euch die Einheit des Geistes zu wahren ... Ein Leib und ein Geist, ... ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, ..." (Eph 4, 3 ff.)

Quellen: Magnificat. Das Stundenbuch. Mai 2023; Messbuch 2023, Butzon & Bercker