Vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen ruft die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, die Wahlberechtigten dazu auf, die Demokratie zu stärken. "Mehrheiten jenseits der AfD sind zentral wichtig", sagte sie am Montag in Berlin.
Wer sich die Wahlprognosen für den 1. September in beiden Ländern anschaue, müsse den Weckruf hören. "Die Landtagswahlen im Osten Deutschlands sind ein Seismograph für die ganze Republik." Laut Umfragen könnte die AfD in Thüringen stärkste Kraft werden und in Sachsen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der CDU um die meisten Stimmen ringen.
"Gesichert rechtsextrem" in Sachsen und in Thüringen
Die Präsidentin der Laienorganisation appellierte an alle Demokratinnen und Demokraten, ein weiteres Erstarken der AfD zu verhindern. Die Partei sei in Sachsen und in Thüringen vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextrem" eingestuft, ebenso deren Jugendorganisation Junge Alternative. "Es erschreckt mich, dass nach Umfragen etwa 30 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme dieser Partei geben wollen", so Stetter-Karp. Leisetreterei banne die Gefahr nicht. "Wir müssen entschieden und laut sein für die Demokratie, denn sie ist akut gefährdet."
Am Dienstag wollen das Zentralkomitee und die Organisatoren des Katholikentags in Erfurt unter dem Motto "Aufstehen für Demokratie und Vielfalt!" mit einer Straßenaktion ein Zeichen setzen. In der thüringischen Landeshauptstadt hatte vor drei Monaten der 103. Deutsche Katholikentag stattgefunden.
Nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen am kommenden Sonntag stehen am 22. September auch in Brandenburg Landtagswahlen an. Dort könnte die AfD Prognosen zufolge ebenfalls stärkste Kraft werden.