Vor allem in Zeiten globaler Krisen fehle die moralische Stimme des Bürgerrechtlers und früheren Anti-Apartheid-Helden, erklärte die Tutu-Stiftung in Kapstadt: "Wäre er heute noch hier, hätte er uns aus Sicht einer verbundenen Menschenfamilie gezeigt, wie wir uns in diesem Jahr des Krieges in Europa, einer voranschreitenden Klimakatastrophe, einer Energiekrise und zunehmenden gesellschaftlichen und politischen Bankrotts in unserer eigenen Heimat hätten positionieren sollen."
Einsatz gegen die Apartheid
Tutu war am Zweiten Weihnachtstag 2021 mit 90 Jahren in seinem Haus in Kapstadt gestorben. Er erlangte weltweite Bekanntheit, als er auf dem Höhepunkt der Rassentrennung in Südafrika von der Kanzel und auf der Straße gegen das Apartheid-Regime predigte. Nach seinem Tod wurden der Tafelberg, das Kapstädter Rathaus und andere Gebäude in Südafrika in Tutus kennzeichnender Bischofsfarbe Violett angestrahlt.
Unterdessen sorgte ausgerechnet an seinem ersten Todestag ein rassistischer Vorfall für Aufsehen in Südafrika. Bei Bloemfontein sollen mehrere weiße Männer eine Gruppe schwarzer Jugendlicher aus dem Pool eines Urlaubsresorts vertrieben haben. Örtliche Medien zeigten ein Video, in dem zu sehen ist, wie die Teenager gewürgt, an den Haaren gezogen und unter Wasser getaucht werden.
"Wir verurteilen dieses Verhalten", erklärte ein Polizeisprecher am Montag. Die Verdächtigen wurden vor Gericht geladen; Ermittlungen sind eingeleitet.