Das Datum hat die Naturschutzorganisation WWF gewählt, weil der 2. Mai den Tag im Jahr markiert, ab dem die für Deutschland produzierten Nahrungsmittel nicht mehr auf dem Müll landen, sondern verwertet werden. Es ist nur ein theoretisches Gedankenkonstrukt, aber es macht deutlich, wie viele Lebensmittel in Deutschland alltäglich verschwendet werden: 80 Kilogramm pro Kopf werfen die Deutschen jährlich weg und das meiste davon wäre durchaus noch genießbar.
Mindesthaltbarkeitsdatum trägt Mitschuld
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist ein Aspekt, der für die Lebensmittelverschwendung mitverantwortlich ist. Denn die Verbraucher interpretieren dieses Datum oft als Verfallsdatum und glauben, dass nach dessen Erreichen Produkte wie Joghurt, Milch und Eier nicht mehr verzehrbar seien. Die Verbraucherzentrale Hamburg rät dazu, sich statt auf das Datum lieber auf Nase, Augen und Mund zu verlassen. Denn Geruch, Aussehen und Geschmack seien ausschlaggebend für einen unbedenklichen Verzehr.
Die massenhafte Verschwendung von Lebensmitteln ist nicht nur ethisch und moralisch bedenklich, sondern hat auch direkte Folgen für Entwicklungsländer, erklärt die evangelische Hilfsorganisation "Brot für die Welt". Denn etwa 20 Prozent unserer Lebensmittel werden dort angebaut und verhindern so, dass Landwirte auf diesen Flächen Lebensmittel für sich oder die heimische Wirtschaft erzeugen können.
"Foodsharing" und "Schnippelpartys"
Der Verschwendung den Kampf angesagt, hat auch "Foodsharing". Die Initiative setzt sich mit so genannten "Foodsavern" dafür ein, dass Lebensmittel, die noch gut sind, aber von Privatpersonen oder Lebensmittelbetrieben nicht mehr verwendet werden können, der Mülltonne entkommen und an verschiedenen Sammelstellen gesammelt werden. Dort stehen sie anderen Verbrauchern zur Verfügung, die sie bei Bedarf mitnehmen können.
Die Non-Profit-Organisation "Slow Food Youth" setzt sich gegen die Lebensmittelverschwendung unter anderem mit so genannten "Schnippelpartys" ein. International werden solche Partys veranstaltet, bei denen junge Menschen zusammenkommen, um gemeinsam etwas zu kochen. Genutzt werden dafür Lebensmittel, die normalerweise im Müll landen würden, weil sie kleine Makel haben wie etwa Verfärbungen, Verwachsungen oder kleine Knubbel.