Tatverdächtiger bei Kirchenbrand hatte Streit mit Kirche

"Es gab wohl Zwistigkeiten"

Unstimmigkeiten mit der Kirche und persönliche Probleme stehen offenbar im Hintergrund der Brandstiftung, der die barocke Stadtkirche im sächsischen Großröhrsdorf Anfang August zum Opfer fiel. Das Tatmotiv bleibt in der Gänze unklar.

Die Ruine der evangelischen Stadtkirche in Großröhrsdorf / © Sebastian Kahnert (dpa)
Die Ruine der evangelischen Stadtkirche in Großröhrsdorf / © Sebastian Kahnert ( dpa )

Staatsanwalt Peter Terres sagte am Montag bei einer Pressekonferenz vor der Kirchenruine: "Es gab wohl Zwistigkeiten zwischen der Kirche und dem Beschuldigten." Zum Tatmotiv könne jedoch noch nichts Gerichtsfestes gesagt werden.

Der festgenommene Mann, ein 40-jähriger deutscher Familienvater, habe sich offenbar in einer schwierigen persönlichen Situation befunden, erklärte der Leiter der Kriminalpolizei Görlitz, Raik Schulze. In der Vernehmung hatte der polizeibekannte Beschuldigte die Tat eingeräumt und sitzt nun in Untersuchungshaft. Ihm wird schwere Brandstiftung vorgeworfen.

Stadtkirche nahezu komplett zerstört

Bei dem Feuer wurde die evangelische Stadtkirche in der Nacht zum 4. August nahezu komplett zerstört. Die Barockkirche und ihre Ausstattung stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Behörden gehen von einem Millionenschaden im siebenstelligen Bereich aus, wie Schulze erklärte.

Die Kirchengemeinde will das Gotteshaus wieder aufbauen und hat ein Spendenkonto eingerichtet. Laut Gemeindehomepage sind dort bereits über 150.000 Euro eingegangen. Im Pfarrhof fand am vergangenen Sonntag ein Freiluftgottesdienst statt.

 

Quelle:
KNA