Es liegt wohl am Wetter - deutlich weniger Menschen als erwartet sind beim Papstbesuch in Luxemburg dabei. Die Veranstalter berichten der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) von rund 5.000 Menschen, die Franziskus dort am Donnerstag begrüßen.
Im berühmten Papamobil fährt er durch die gleichnamige Hauptstadt des Großherzogtums. Unter den Zuschauern ist auch die Trierer Weinkönigin des Jahres 2022 Lousia Kress. Die Konrektorin der Blondine-Merten-Schule ist mit dutzenden Schülerinnen aus der nahen Großstadt Trier nach Luxemburg gekommen.
"Als es hieß, ein Papst kommt nach so langer Zeit wieder zu uns in die Region, war für uns klar: Das können wir nicht verpassen", berichtet sie und verweist darauf, dass die katholische Schule sich auch als eine Europa-Schule vermarktet. Damit seien gleich mehrere Gründe vorhanden, um zum Papst zu reisen. "Wir stehen direkt in der ersten Reihe", freut sich die Lehrerin für Religion und Mathematik.
Am Wegesrand hören sie die Gesänge anderer Gruppen, doch in der ersten Reihe werden sie auch richtig nass. Denn während des stundenlangen Wartens auf den Papst ergießt sich heftiger Regen über seine Fans. Bereits in der Nacht vor der Landung des Heiligen Vaters im Großherzogtum hat es ergiebig geregnet. Doch die Trierer ließen sich davon nicht abhalten.
Lächelnde Menschen - gerührter Papst
Etwa 100 Schüler und Schülerinnen der Klassenstufen acht bis zehn wollten mitkommen. Die, die in Luxemburg dabei sind, haben extra blaue Tücher zum Winken dabei - und vergessen sie, als Papst Franziskus bei ihnen am Place de Metz ist. Die Handyfotos für die Erinnerungen sind ihnen jetzt wichtiger, denn er winkt ihnen direkt zu und lächelt. Die Gesichter der Schülerinnen strahlen, der Papst wirkt sichtlich gerührt.
Einmal im Leben dem Oberhaupt der katholischen Kirche ganz nah zu sein - das ist auch für Nina Greggio Grund genug, aus der Landeshauptstadt Saarbrücken nach Luxemburg zu fahren. "Ich bin hier, um den Papst persönlich zu sehen - wenn er schon einmal in unserer Nähe ist." Gemeinsam mit ihrem Mann sowie den zwei kleinen Kindern wartet auch sie in der Luxemburg-Stadt und wünschen sich einen guten Moment. Zuvor hatten sie noch nie die Gelegenheit, den Papst zu erleben. Sie haben Glück, das Herbstwetter hat offenbar viele Menschen abgehalten. Diejenigen, die trotzdem dabei sind haben beste Sicht auf den Papst.
Argentinische Flagge im Publikum
So ist es auch bei einer internationalen Reisegruppe der katholischen Pfarrgemeinde aus Vallendar. "Wir sind gemeinsam mit Mitgliedern der Schönstatt-Bewegung hergekommen", sagt Pfarrer Martin Laskewicz.
Einige der Teilnehmer, die dieser internationalen Vereinigung katholischer Gläubiger angehören, haben Papst Franziskus bereits im Vatikan gesehen. In der Gruppe sind unter anderem Menschen aus Argentinien, Australien und den Philippinen; auch eine argentinische Fahne haben sie dabei, um dem aus Buenos Aires stammenden Papst die Ehre zu erweisen.
"Wir denken, dass der direkte Kontakt mit dem Papst auch noch einmal ermutigt und Hoffnung macht, das eigene Leben vor Ort als Christin oder Christ zu gestalten", schildert der Geistliche. Deshalb habe man sich den Platz an der Pont Adolphe (zu deutsch: Adolphe-Brücke) ausgesucht. "Hier kommt er zweimal vorbei, deswegen stehen wir genau richtig", betont Pfarrer Laskewicz. "Es geht uns um die Gewissheit: Wir sind nicht allein."