Weltkirchenrat verschiebt Sitzung wegen Coronavirus auf August

Teure Vorsichtsmaßnahme

Der Ökumenische Rat der Kirchen hat mit Blick auf die internationale Ausbreitung des Coronavirus die Sitzung seines Leitungsgremiums verschoben.Es sei eine reine Vorsichtsmaßnahme - allerdings eine, die kostet. 

Kapelle des Weltkirchenrats / © Bernhard Raspels (KNA)
Kapelle des Weltkirchenrats / © Bernhard Raspels ( KNA )

Aus Sorge über Folgen von COVID 19 werde der Zentralausschuss nicht von 18. bis 24. März sondern von 18. bis 25. August tagen, teilte der Ökumenische Weltkirchenrat (ÖRK) am Freitag in Genf mit. Ebenso wurde die Sitzung des Exekutivkomitees, die ihm vorausgehen sollte, auf 15. bis 22. Juni verschoben.

Verschiebung hat finanzielle Konsequenzen

Bei dem Treffen sollte auch ein Nachfolger für den aus dem Amt scheidenden Generalsekretär Olav Fykse Tveit gewählt werden. Daher habe man beschlossen, den stellvertretenden ÖRK-Generalsekretär Ioan Sauca für den Zeitraum vom 1. April bis zur Sitzung des Exekutivkomitees im Juni zum amtierenden Generalsekretär zu ernennen, erklärte die ÖRK-Vorsitzende Agnes Abuom.

Der stellvertretende Generalsekretär Ioan Sauca soll zunächst von Anfang April bis Mitte Juni die Position des geschäftsführenden Generalsekretärs übernehmen. Im Juni könnte dann die Amtszeit des geschäftsführenden Generalsekretärs verlängert werden. Derzeit leitet Ioan Sauca von der Orthodoxen Kirche in Rumänien das Ökumenische Institut Bossey bei Genf.

Die Verschiebung der Sitzungen sei eine Vorsichtsmaßnahme, in die alle relevanten Informationen und Risiken für die Gesundheit der Teilnehmer sowie für die ausrichtende Organisation eingeflossen seien, sagte Abuom. Dabei sei auch die Bewertung der Weltgesundheitsorganisation mit Blick auf globale Folgen der Epidemie berücksichtigt worden. Die Verschiebung der Sitzungen habe institutionelle und finanzielle Konsequenzen. 

Tveit war zehn Jahre lang Generalsekretär

Für die Nachfolge des lutherischen Theologen und Pastors Tweit kandidieren die derzeit an der Spitze von "Churches Together in England" stehende Elizabeth Joy, die der syro-malankarischen Kirche angehört, sowie Pfarrer Jerry Pillay, Kirchenhistoriker an der Universität von Pretoria und Mitglied der presbyterianischen Kirche in Südafrika. 

Tveit wollte nach zwei fünfjährigen Amtsperioden nicht mehr kandidieren. Ende Januar wurde der 59-Jährige zum Vorsitzenden der Kirche von Norwegen gewählt. Am 26. April soll er in das Amt eingeführt werden.


Quelle:
KNA