Prägend war für ihn 1982 ein dreimonatiges Praktikum "Äußere Mission" in Südostasien, für das er in Indonesien, Nordsumatra und Singapur war. Deswegen kauft er nur noch fair gehandelten Kaffee, setzt sich für soziale Gerechtigkeit ein und ist im Bereich Mikrokreditwesen engagiert. Mit 17 hatte er zuvor schon einen Verkaufsstand mit Tee, Jutetaschen und Strohsternen aus der damals sogenannten Dritten Welt organisiert.
Ursprünglich wollte Knieling Medizin studieren, entschied sich dann aber doch für das Theologiestudium. 1997 promovierte er an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg. 2006 habilitierte er an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, wo er weiterhin außerplanmäßiger Professor für Praktische Theologie ist.
Landessynode vom 11. bis 15. wählt neuen Präses
Seit 2011 ist Knieling auch Leiter des Gemeindekollegs der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschland (VELKD) bei Erfurt. Zusammen mit seinem Team begleitet er unter anderem Leitungsgremien wie Presbyterien von Kirchengemeinden bei ihrer Entscheidungsfindung.
Neben dem Thema Nachhaltigkeit ist ihm der gesellschaftliche Zusammenhalt wichtig. "Wir brauchen eine gute Kultur des Miteinanders", sagt er. Im Fall seiner Wahl zum Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland bei der vom 11. bis 15. Januar tagenden Landessynode will er dafür sorgen, dass Menschen in der rheinischen Kirche einen Ort des Kraftzuwachses für ihr alltägliches Leben sehen. Gremienprozesse will er so gestalten, dass nicht nur Zahlen und Daten eine Rolle spielen. Gemeinsame Entscheidungen sollten dazu führen, dass sich alle verstanden fühlen und Freude an der Umsetzung haben.
Der Theologe hat drei erwachsene Kinder. Er ist in zweiter Ehe mit Isabell Hartmann verheiratet, mit der er im Gemeindekolleg arbeitet und auch Bücher geschrieben hat. Zuletzt veröffentlichten sie den Band "Gott: Wie wir den Einen suchten und das Universum in uns fanden".