Der Münsteraner Theologe Thomas Bremer verteidigt Waffenlieferungen an die Ukraine. Es gebe eine Verpflichtung, einem Angegriffenen beizustehen, zumal wenn dieser schwächer sei als der Angreifer, sagte der Professor am Institut für Ökumenik und Friedensforschung an der Universität Münster am Mittwoch dem Online-Portal kirche-und-leben.de.
Politisch sei die Lieferung von Waffen an die Ukraine auch deswegen richtig, weil die Folgen nicht absehbar seien, wenn Russland das Recht des Stärkeren durchsetzte.
Komplexe kriegerische Situationen
Kriegerische Situationen seien komplex, betonte Bremer. Auch wenn "eine dritte Macht wie die Nato nicht selbst eingreifen will, dann sollte sie dem Angegriffenen helfen, sich zu verteidigen". Die Alternative wäre, dass sich der militärisch Stärkere durchsetze.
Konkrete Äußerung
Der Experte für die Kirchen in der Ukraine verwies weiter auf die Stellungnahme der deutschen katholischen Bischöfe, wonach Waffenlieferungen grundsätzlich legitim seien, "um das Recht auf Selbstverteidigung wahrzunehmen". Die Bischöfe hätten sich konkreter als der Papst geäußert.