Der Salzburger Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff warnt vor einer Darstellung Donald Trumps als messianische Figur. Zudem warf er dem US-Präsidenten in einem Beitrag der Zeitschrift "Communio" eine märchenhafte Inszenierung von Gaza vor.

Ein von Trump geteilter 30-sekündiger KI-Videoclip inszeniere diesen als Erlöser, der die Menschen aus den Trümmern in ein neues Paradies führe. Dies spiele "ungeniert" mit dem Religiösen und zeige zugleich eine "verzerrte Utopie".
"Der Messias eines ewigen Friedens führt die Menschen ans Licht - aus den Tunneln der Hamas in ein Gaza-Paradies, in dem Trump mit einer erotischen Schönheit flirtet und ein Musk-Avatar unter Dollarscheinen tanzt, die als Manna vom Himmel regnen - the Brave New World Gaza als Selbstbedienungsladen", schreibt Hoff, der Professor für Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät Salzburg ist.
Schicksale ignoriert
Für den Theologen ist es beängstigend zu sehen, wovon Trump zu träumen scheine, wenn er ein solch surreales Video teile. Den Preis müssten jedoch reale Menschen zahlen, so Hoff. Deren existenzielle Probleme und Schicksale würden in der märchenhaften Vision desVideoclips schlicht ignoriert.
Ohne es zu wollen, setze sich Trump damit einer Götzenkritik aus, die für ihn politisch brisant werden könne: "Wenn seine rechtsreligiösen Wähler bei Gelegenheit die Bibel aufschlagen und ihr Blick vom ersten zum zweiten Gebot des Dekalogs schweift."