Wie die Martin-Luther-Universität am Donnerstag in Halle mitteilte, arbeiten Forscher aus Theologie und Informatik gemeinsam an der Digitalisierung und Analyse der ältesten lateinischen Handschriften des Alten Testaments. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Vorhaben mit rund 815.000 Euro.
Bedeutende Sammlungen von Handschriften
Die Manuskripte sollen im Anschluss in einem virtuellen Handschriftenraum zugänglich gemacht werden. Zudem sei geplant, die Ergebnisse in einer Wanderausstellung zu präsentieren. Konkret gehe es um die Codices Vercellensis (VL3) und Sangallensis 1395.
Dabei handle es sich um bedeutende Sammlungen von Handschriften, die Übersetzungen des griechischen Neuen Testaments ins Lateinische überlieferten, sagte die Theologin Annette Weissenrieder von der Martin-Luther-Universität. Sie leitet das Projekt gemeinsam mit Hubert Mara von der Freien Universität Berlin.
Der Codex Vercellensis ist demnach die älteste erhaltene Handschrift der altlateinischen Bibelübersetzungen aus der Mitte des 4. Jahrhunderts. Der Codex Sangallensis stammt den Angaben zufolge aus dem späten 5. Jahrhundert und zählt zu den wichtigsten Textgrundlagen der sogenannten Vulgata, der lateinischen Bibelübersetzung.