Palästinenser und Beteiligte der israelischen Armee waren in die Schießerei verwickelt. Das berichteten örtliche Medien berichteten. Zu den Zusammenstößen kam es, als die Armee eine Gruppe von acht rechten israelischen Parlamentariern an die umstrittene Stätte in den besetzten palästinensischen Gebieten begleitete. Zur Todesursache des Jugendlichen gab es unterschiedliche Angaben.
Widersprüchliche Aussagen
Die Tageszeitung "Haaretz" berichtete, er sei von einem Schrapnell eines Sprengsatzes getroffen worden, den er während der Konfrontationen in den Händen hielt. Andere Medien berichteten, der Jugendliche starb durch scharfe Munition der israelischen Armee.
Demnach eröffneten bewaffnete Palästinenser das Feuer, als die Abgeordneten die Stätte verließen. Berichte über Verletzte auf israelischer Seite gab es nicht. Eine palästinensische Gruppe, die sich nach dem nahegelegenen Flüchtlingslager als "Balata-Brigaden" bezeichnete, hatte vor dem jüdischen Besuch am Josefsgrab gewarnt.
Mehr Kontrolle herstellen
Der Vorsitzende des israelischen Siedler-Regionalrats Samaria, Jossi Dagan, forderte nach dem Zwischenfall, die "volle Kontrolle über das Josefsgrab" wiederherzustellen und die "Schikanen gegen die Bewohner von Judäa und Samaria" zu beenden. Mit dem Begriff Judäa und Samaria bezeichnet die israelische Siedlungsbewegung die besetzten Gebiete im Westjordanland.
Die als Grab des biblischen Stammvaters Josef verehrte Stätte liegt offiziell in den unter palästinensischer Kontrolle stehenden A-Gebieten des Westjordanlands. Die israelische Armee koordinierte und sicherte bisher Besuche jüdischer Beter zu bestimmten Zeiten, wobei es häufig zu Zusammenstößen zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern kommt.
Fromme Juden pilgern zum Grab
Den Osloer Verträgen zufolge sollte das Grab als Enklave im palästinensischen Gebiet unter israelischer Verwaltung bleiben. Nach einem palästinensischen Angriff auf israelische Soldaten am Grab im Herbst 2000 gab die israelische Armee das Monument jedoch auf. Fromme Juden pilgern weiterhin zum Grab ihres Erzvaters, um dort zu beten.