domradio.de: Wie ist es, in Schloss Bellevue zu Gast zu sein?
Norbert Mucksch (Mitglied im Bundesvorstand des Bundesverbandes Trauerbegleitung): Wir sind am Freitagabend zuerst alle durch das Schloss Bellevue hindurch und in den Garten gegangen, der ja sonst nicht zugänglich ist. Dort gab es eine große Bühne, Zelte mit Essen und Trinken und ganz viel Gastfreundschaft.
domradio.de: Sie sind Mitglied der Trauerbegleitung in Berlin. Wie sieht das aus?
Mucksch: Wir sind als offizieller Partner des Bürgerfestes eingeladen und haben als solcher auch einen eigenen Stand, und bieten dort Aktionen für Kinder und für Erwachsene an. In unserem Zelt haben wir zum Beispiel einen von einem Bestatter gestifteten Sarg und wir laden dazu ein, diesen Sarg zu bemalen. Das ist gestern schon vielfältig geschehen. Am Stand konnten wir auch schon den regierenden Bürgermeister von Hamburg begrüßen, Olaf Scholz. Wir hoffen noch, den Bundespräsidenten an unserem Stand begrüßen zu dürfen. Gestern war bereits seine Frau bei uns.
domradio.de: Was genau macht die Trauerbegleitung?
Mucksch: Zum einen sind wir eine Gemeinschaft von Menschen, die bundesweit Trauerbegleitung anbieten. Zugleich bilden wir aus: Wir haben eine standardisierte Ausbildung mit mehr als 200 Unterrichtsstunden, viel Selbsterfahrung und Supervision entwickelt, um Menschen gut und für diese Aufgabe zu qualifizieren. Wir wollen die Hemmschwelle was das Thema Tod angeht, herabsetzen.
domradio.de: Was bedeutet es für Sie, dass Sie vom Bundespräsidenten eingeladen wurden?
Mucksch: Wir haben die Einladung alle mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Denn wir finden es toll, dass die Trauerbegleitung auch auf dieser Ebene wahrgenommen und geschätzt wird. Vor zehn Jahren wäre das wohl noch nicht denkbar gewesen. Das Ganze ist auch ein Verdienst der Hospizbewegung, die nicht nur die Sterbe- sondern auch die Trauerbegleitung voran gebracht hat. Der Bedarf dazu ist groß.
Das Interview führte Uta Vorbrodt.