Trauerstaatsakt würdigt verstorbenen CDU-Politiker Bernhard Vogel

"Ein Jahrhundertpolitiker"

Rheinland-Pfalz und Thüringen haben an Bernhard Vogel erinnert, der Ministerpräsident in den beiden Bundesländern war. Der CDU-Politiker wurde als "eine der prägenden Persönlichkeiten der Nachkriegsgeschichte" gewürdigt.

Ein Foto von Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und ehemaliger Ministerpräsident von Thüringen, steht auf einem Tisch / © Jacob Schröter (dpa)
Ein Foto von Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und ehemaliger Ministerpräsident von Thüringen, steht auf einem Tisch / © Jacob Schröter ( (Link ist extern)dpa )

Die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Thüringen haben sich mit einem Trauerstaatsakt von ihrem früheren Ministerpräsidenten Bernhard Vogel verabschiedet. Im Festsaal der Mainzer Staatskanzlei sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) am Mittwoch, Vogel sei "eine der prägenden Persönlichkeiten der politischen Nachkriegsgeschichte Deutschlands" gewesen. Der thüringische Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) nannte Vogel einen "Jahrhundertpolitiker".

Schweitzer sagte weiter: "Wir nehmen Abschied von einem Menschen mit großer Herzensfreundlichkeit, einem herausragenden Staatsmann von enormer Integrität, einem Politiker, der Brücken baute zwischen Ost und West, zwischen Jung und Alt und zwischen verschiedenen politischen Positionen." "Deutscher Einheit die Hand gehalten"

Modernisierer in gleich zwei Bundesländern 

Vogel war der einzige deutsche Politiker, der Ministerpräsident in zwei Bundesländern war: von 1976 bis 1988 in Rheinland-Pfalz und von 1992 bis 2003 in Thüringen. Schweitzer betonte, Vogel habe "als Modernisierer in gleich zwei Bundesländern" gewirkt. Voigt sagte, Vogel habe deutsche Geschichte geschrieben. Und Voigt fügte poetisch hinzu: "Er hielt dem Wunder der Deutschen Einheit die Hand."

Unter den 150 geladenen Gästen beim Trauerstaatsakt waren Vogels rheinland-pfälzische Amtsnachfolger Malu Dreyer, Kurt Beck und Rudolf Scharping (alle SPD). Aus Thüringen ehrte den Verstorbenen neben
Voigt auch der frühere Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU). Die Veranstaltung wurde live von mehreren Fernsehsendern übertragen.

Beisetzung im engsten Kreis in München

Bereits am 15. März war Vogel laut SWR in München "im engsten Kreis" beigesetzt worden. Am Freitag würdigte das Bistum Speyer Vogel in einem Trauergottesdienst. Bischof Karl-Heinz Wiesemann sagte im Dom, Vogels politisches Leben sei "durch einen unerschütterlich verfolgten, christlichen Wertekompass" geleitet gewesen.

Mehr als vier Jahrzehnte gehörte der Bruder des früheren SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel (1926-2020) dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken an; von 1972 bis 1976 leitete er es als Präsident. Am 4. April soll im Erfurter Dom ein Requiem für Vogel stattfinden, geleitet von Bischof Ulrich Neymeyr.