"Unsere Einladung an den Papst, die Ukraine zu besuchen, steht nach wie vor", erklärte Kuleba gegenüber der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera".
In der Friedensmission nichts Neues
Gleichsam sehe er keine neuen Entwicklungen in der von Papst Franziskus eingeleiteten und von Kardinal Matteo Zuppi durchgeführten vatikanischen Friedensvermittlung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Nachdem der ukrainische Außenminister aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus einige Wochen aussetzen musste, kommentierte er im Interview auch den Stand der ukrainischen Gegenoffensive.
Diese sei zwar langsam, aber wirksam. Im Hinblick auf einen künftigen Ausgang der Gegenoffensive zeigte er sich zuversichtlich und verglich die Lage mit der Schlacht um Montecassino im Zweiten Weltkrieg.
Ukraine-Besuch steht nicht auf der Agenda
In einem Gespräch mit der spanischen kirchlichen Zeitschrift "Vida Nueva" hatte Papst Franziskus zuvor angekündigt, in den Kosovo und andere kleinere europäische Länder reisen zu wollen.
Ebenso hatte er seine Pläne bekräftigt, seinem Heimatland, Argentinien, und gegebenenfalls auch Uruguay einen Besuch abzustatten. Ein Besuch in der Ukraine oder Russland steht bisher nicht auf der Agenda des Papstes.
Nach Washington soll der päpstliche Friedensgesandte Kardinal Zuppi zunächst erst einmal China besuchen. Anfang des Jahres sprach der Papst auch darüber, möglicherweise Indien besuchen zu wollen.
Deutliche Differenzen zwischen Franziskus und Selenskyj
Dafür hatte Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj im Mai dieses Jahres den Papst in Rom besucht. Bei dem Gespräch des ukrainischen Staatsoberhaupts und des katholischen Kirchenoberhaupts waren deutliche Differenzen zum Vorschein getreten.
Selenskyj zeigte zwar Wertschätzung gegenüber den Bemühungen des Vatikans, rief Papst Franziskus aber auch zu einer schärferen Verurteilung des russischen Kriegs auf.