Umbau des Kölner Priesterseminars abgeschlossen

Neuausrichtung der Priesterausbildung

Die mehrjährigen Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen des Erzbischöflichen Priesterseminars im Zentrum von Köln stehen kurz vor dem Abschluss. Des Bonner "Collegium Albertinum" wird nach Köln umziehen.

Das Kölner Priesterseminar in der Kardinal-Frings-Straße (Archivbild) / © Beatrice Tomasetti (DR)
Das Kölner Priesterseminar in der Kardinal-Frings-Straße (Archivbild) / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Ab März 2024 werden die Priesteramtskandidaten des Erzbistums ihre Ausbildung wieder in dem Wohn- und Ausbildungshaus an der Kardinal-Frings-Straße absolvieren. Das Bonner Collegium Albertinum, wo dringende Renovierungsmaßnahmen anstehen, wird als Ausbildungsstandort künftig nicht weitergeführt. 

Kreuz am Ende eines Ganges im Kreuzgang des Erzbischöflichen Theologenkonvikts Collegium Albertinum in Bonn. / © Harald Oppitz (KNA)
Kreuz am Ende eines Ganges im Kreuzgang des Erzbischöflichen Theologenkonvikts Collegium Albertinum in Bonn. / © Harald Oppitz ( KNA )


Erstmals in der Geschichte des Erzbistums kann künftig in Köln eine eng verzahnte Ausbildung aller pastoralen Dienste in einem Haus erfolgen. Neben den Priesteramtskandidaten werden auch die Ständigen Diakone aus den (Erz-)Bistümern Köln, Aachen und Essen im gleichen Gebäude ausgebildet. Die Neuausrichtung sieht eine kooperative Ausbildung aller pastoralen Berufe vor, so dass die künftig in der Seelsorge Tätigen soweit wie möglich gemeinsam und soweit wie nötig differenziert in den Berufsgruppen ausgebildet werden sollen.

Hintergründe der Entscheidung

"Durch die Verlagerung der gesamten Seminarzeit nach Köln können wir zwei wesentliche Elemente der zukünftigen Priesterausbildung konkret umsetzen: Zum einen längere Praxisphasen der Kandidaten in unseren Gemeinden schon während der Ausbildung. Zum anderen das gemeinsame Studieren aller Pastoralen Dienste, die später auch in den Teams vor Ort miteinander arbeiten werden. Beides hat das Ziel, unsere Kandidaten viel stärker mit ihrer konkreten Umwelt zu verzahnen", erklärt Regens Regamy Thillainathan.

Der Standort Bonn bleibt für das Studium der Priesteramtskandidaten von Bedeutung, insofern diese auch zukünftig die Möglichkeit haben, in Bonn zu studieren. So wird es im Rahmen der Ausbildung in Bonn Wohngemeinschaften geben, in denen sich die Studierenden mittels einer "vita communis" durch Studium und Gebet auf ihren späteren Dienst vorbereiten.

Abwägung für den Umzug nach Köln

Mitglieder des Vorstands der Priesterausbildung (Studienpräfektin, Regens, Subregens und Spiritual) werden Bonn einmal wöchentlich besuchen und in Kooperation mit der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG Bonn) zur Feier der Messe und zum Austausch beim Mittagessen mit Priesterkandidaten und Studierenden der Fakultät einladen. 

Kardinal Rainer Maria Woelki / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Rainer Maria Woelki / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Der Umzug nach Köln wurde unter Berücksichtigung vieler intensiver Beratungen abgewogen", betont Kardinal Rainer Maria Woelki. "Von dem zukünftig in vielen Teilen gemeinsamen Ausbildungsweg der Priesteramtskandidaten, der Ständigen Diakone und der Pastoralen Dienste erhoffe ich mir ein vitaleres und facettenreicheres Studium für alle. 

Auch die Aufhebung der personal- und kostenintensiven Doppelstrukturen stützt die Entscheidung." Im heutigen Jahresgespräch hat der Erzbischof die Professorinnen und Professoren der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn persönlich über den Umzug des Collegium Albertinum informiert. Über die zukünftige Nutzung des Collegium Albertinum in Bonn wird zeitnah beraten werden.

Collegium Albertinum

Das Collegium Albertinum ist das Theologenkonvikt des Erzbistums, d.h. hier wohnen die Seminaristen während ihres Studiums. Heute leben, beten und studieren etwa 30 Seminaristen in der "Kaplönchensfabrik", wie das Albertinum früher von den Bonnern genannt wurde.

Collegium Albertinum in Bonn / © Harald Oppitz (KNA)
Collegium Albertinum in Bonn / © Harald Oppitz ( KNA )
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