Andere katholische US-Bistümer überlegen derzeit, wie sie auf die Krise reagieren. Die anglikanischen Kirchen von Washington DC, Maryland und Virginia schließen mit Blick auf die akute Ansteckungsgefahr durch das Virus bis auf Weiteres ihre Gotteshäuser. Dazu gehört auch die National Cathedral in der US-Hauptstadt; sie ist die zweitgrößte Kirche des Landes und zieht pro Jahr knapp 420.000 Besucher an. Zusätzlich schickt die für den Großraum Washington zuständige Diözese die Mitarbeiter ihrer Büros auf unbestimmte Zeit zur Heimarbeit nach Hause.
Auslöser für die weitreichende Entscheidung ist die Infektion des Pastors der gut vernetzten Christ Church in Washingtons Stadtteil Georgetown. Pfarrer Timothy Cole war die erste mit Corona diagnostizierte Person in der US-Hauptstadt. Hunderte Gemeindemitglieder stehen seit Montag unter Quarantäne.
Aufruf zur Absage von Gottesdiensten in Kentucky
Unterdessen forderte Kentuckys Gouverneur Andy Beshear alle Kirchen des Bundesstaates auf, zur Eindämmung des Virus Gottesdienste abzusagen. Er glaube nicht, dass es ein Test des Glaubens sei, ob man in dieser Zeit in die Kirche gehe, sagte er (Mittwoch Ortszeit) in Frankfort. "Gott gibt uns die Weisheit, uns gegenseitig zu schützen", auch wenn dieser Maßnahme nicht alle zustimmten.
Auch haben bis auf Weiteres Besucher keinen Zutritt in staatlichen Gefängnissen. Staatsangestellte dürfen nur dringend notwendige Reisen außerhalb Kentuckys antreten; Unternehmen sind aufgefordert, der Empfehlung zu folgen. Dies seien "aggressive Maßnahmen", so Beshear, die aber letztlich helfen sollten, die Ausbreitung der Infektion zu stoppen. Bislang gelten 8 Personen des Bundesstaates als infiziert; landesweit liegt die Zahl der Corona-Fälle bei über 1.000.