Wie die Hochschule am Mittwoch mitteilte, geht es im ersten Teil des Forschungsprojekts "Betroffene – Beschuldigte – Kirchenleitung: Sexualisierte Gewalt an Minderjährigen sowie schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen" vor allem um Pflichtverletzungen des Bistums Osnabrück und seiner Verantwortlichen im Umgang mit Missbrauchsfällen. Forschende der Geschichts- und Rechtswissenschaften starteten die Untersuchung vor einem Jahr; nach drei Jahren soll es einen Abschlussbericht geben.
Erzbistum Hamburg unterstützt Projekt
Die Diözese Osnabrück hatte die Universität beauftragt, eine Studie zu sexualisierter Gewalt an Minderjährigen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen seit 1945 durchzuführen. Bis 1995 gehörte auch das heutige Erzbistum Hamburg zum Bistum Osnabrück. Dazu sicherte die Diözese der Universität vertraglich zu, die Recherche zu unterstützen und freien Zugang zu allen Dokumenten zu gewähren, soweit dies rechtlich zulässig ist.
Drei Betroffene Mitglieder des Gremiums
Einspruchsmöglichkeiten seitens des Bistums bestehen nicht. Das Forschungsprojekt unter der Leitung des Rechtswissenschaftlers Hans Schulte-Nölke und der Historikerin Siegrid Westphal soll einen unabhängigen Beitrag zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum leisten. Die Diözese stellt der Universität 1,3 Millionen Euro zur Verfügung.
Zu Jahresbeginn 2022 hat das Projekt eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die die Arbeit kritisch begleitet. Zu den sieben Mitgliedern des Gremiums gehören drei Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Kirche.