Union und SPD wollen gegen Vereinsamung vorgehen

Gemeinschaft stärken

Gemeinschaftliche Projekte verschwinden immer mehr aus unserem Alltag. Durch Individualisierung und soziale Fragmentierung entsteht oft auch Einsamkeit. Die neue Regierung will entgegenwirken.

 (DR)

Union und SPD wollen bei einer Neuauflage der Großen Koalition eine Vereinsamung in der Gesellschaft bekämpfen. "Familie, Gesundheit, Wohnen - es ist die Aufgabe vieler Ministerien, dem Trend zur Vereinsamung entgegenzuwirken", sagte die CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz den Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (Montag). Eine Idee dafür sei die Stärkung von Mehrgenerationenhäusern.

Gemeinschaft und Zusammenhalt stärken

Die Menschen lebten heute oft in weiter Entfernung zueinander und verbrächten immer mehr Zeit im Internet, so Widmann-Mauz. "Politiker müssen die Bedingungen dafür schaffen, dass das, was Gemeinschaft und Zusammenhalt in einer Gesellschaft ausmacht, nicht verloren geht." Man wolle nicht in die Lebensführung der Menschen eingreifen. "Aber wir spüren das Bedürfnis nach mehr sozialem Kontakt."

Ein eigenes Regierungsamt, wie es in Großbritannien kürzlich geschaffen wurde, lehnt Widmann-Mauz aber ab. Vielmehr seien alle Ministerien gefragt, erklärte sie. Mitte Januar hatte die britische Premierministerin Theresa May offiziell eine "Ministerin gegen Einsamkeit" berufen, um einem Thema den Kampf anzusagen, das für "viel zu viele Menschen die traurige Realität des modernen Lebens ist".

Die 51-jährige Widmann-Mauz ist seit 2009 parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium. Derzeit wird sie für ein Ministeramt im neuen Kabinett gehandelt.


Quelle:
KNA