Liverpools Erzbischof Malcolm Patrick McMahon erklärte laut der Zeitung "Sunday Times", die vatikanische Bischofsbehörde habe ihn beauftragt zu untersuchen, welche Umstände im Dezember zum vorzeitigen Amtsverzicht von Bischof Robert Byrne (66) geführt haben. Eine Bestätigung aus dem Vatikan war am Sonntag nicht zu erhalten. McMahon ist als Metropolitan-Erzbischof der Region für derartige Untersuchungen zuständig.
Genaue Hintergründe bislang nicht bekannt
Unabhängig davon will laut Bericht die katholische Kinderschutzagentur (CSSA) mögliche Verfehlungen eines Geistlichen aus der Diözese überprüfen. Dabei gehe es um Besitz kinderpornografischen Materials.
Die genaueren Hintergründe des Rückzugs von Bischof Byrne deutlich vor dem üblichen Rentenalter von 75 Jahren sind bislang nicht bekannt. In einem langen Schreiben an die Gläubigen seines Bistums erklärte Byrne im Dezember, die Aufgabe als Bischof sei für ihn eine "zu große Belastung" geworden. Er sehe sich nicht mehr in der Lage, den Gläubigen so zu dienen, wie er es eigentlich wünsche. Der Ordensmann leitete das Bistum seit 2019.
Sex-Party im Kathedralbezirk
Die Zeitung referierte Gerüchte, wonach ein vom damals neuen Bischof installierter Geistlicher während der Corona-Zeit in seiner Wohnung im Kathedralbezirk eine Party oder gar Sex-Party veranstaltet habe. 2021 habe sich dieser Priester dann das Leben genommen, kurz bevor die Polizei ihn wegen eines früheren Falls von Kindesmissbrauch habe verhören wollen. Erzbischof McMahon, der auch die Angelegenheiten der Diözese übergangsweise versorgt, ging in seiner Ankündigung der Untersuchung auf mögliche Zusammenhänge mit diesen Details nicht ein.