Die Erklärung der katholischen Bischöfe in den USA ist im Vorfeld einerneuntägigen Gebetskampagne für das Leben und den Rechtsschutz ungeborener Kinder, die am 16. Januar beginnt, herausgegeben worden.
Anlass der seit 2013 jährlich durchgeführten Gebetsaktion #9DaysforLife ist der 51. Jahrestag des Grundsatzurteils "Roe vs. Wade" des Obersten Gerichtshofes, mit dem Abtreibung in den USA legalisiert worden war. Auch der am 19. Januar in Washington und in vielen Landesteilen durchgeführte "March for Life" findet vor diesem Hintergrund statt.
Staaten selbst zuständig
Seit der Oberste Gerichtshof (US Supreme Court) im Juni 2022 das Grundsatzurteil von 1973 aufhob und damit die rechtliche Zuständigkeit den einzelnen US-Bundesstaaten zuwies, haben 14 Bundesstaaten fast vollständige Abtreibungsverbote erlassen; 2 Staaten verboten Schwangerschaftsabbrüche nach der sechsten Woche. Sieben Bundesstaaten erließen hingegen Gesetze zur Sicherstellung von Abtreibung; andere streben für 2024 Verfassungsänderungen zur Sache per Volksentscheid an.
Leihmutterschaft verbieten
Im Vorfeld der Gebetsaktion schlossen sich die US-Bischöfe auch der Verurteilung von Leihmutterschaft durch den Papst an. In seiner Neujahrsansprache an Diplomaten hatte Franziskus die umstrittene Praxis als eine schwerwiegende Verletzung der Würde der Frau und des Kindes bezeichnet und ein weltweites Verbot gefordert.
In Anlehnung daran bekräftigten die US-Bischöfe, Leihmutterschaft sei moralisch nicht zulässig. Stattdessen gelte es auf eine Welt hinzuwirken, "die die tiefe Würde jedes Menschen wahrt, in jeder Phase und Lebenslage".
Bischöfe beim "March for Life"
Etliche US-Bischöfe haben ihre Teilnahme am "March for Life" angekündigt. Zentral ist der Protestmarsch in der Hauptstadt Washington; er führt von der National Mall bis zum Gebäude des Obersten Gerichtshofs. Mit zuletzt mehr als 100.000 Teilnehmenden gilt der 1974 erstmals durchgeführte Marsch als größte Pro-Life-Veranstaltung weltweit. Auch in San Francisco findet zeitgleich ein großer "March for Life" statt; dazu wird Erzbischof Salvatore Cordileone erwartet.