US-Bischöfe verteidigen geschützte Orte für Migranten

Für Gnade und Gerechtigkeit

Die Trump-Regierung will künftig auch in bisher geschützten Einrichtungen gegen illegale Migration vorgehen und Leute aufspüren. Die katholische Kirche in den USA warnt vor einer Verletzung der Menschenwürde.

Willkommensschild für Flüchtlinge und Migranten an einer Kirche in New York, USA / © rblfmr (shutterstock)

Die katholische US-Bischofskonferenz hat angekündigte Maßnahmen der neuen Trump-Regierung in der Migrationspolitik kritisiert. 

Die Durchsetzung von Einwanderungsbestimmungen an sensiblen Orten wie Schulen, Gotteshäusern, sozialen Diensten und Gesundheitseinrichtungen laufe dem Gemeinwohl zuwider, heißt es in einer Erklärung des Bischofskomitees zu Migration (Donnerstag).

Schon jetzt zögen sich Einwanderer wegen der Aufhebung der Richtlinien für geschützte Einrichtungen aus dem täglichen Leben zurück. Vollziehungsmaßnahmen an Orten, an denen Menschen lebenswichtige Dienstleistungen erhielten, könnten nicht mit einem Notstand gerechtfertigt werden, so die Erklärung.

Sorge um Menschenwürde

Zugleich heißt es: "Wir erkennen die Notwendigkeit einer gerechten Durchsetzung der Einwanderungsbestimmungen an und bekräftigen die Verpflichtung der Regierung, diese gezielt, verhältnismäßig und human durchzuführen." Gleichwohl hänge die Menschenwürde, wie sie in katholischen Pfarreien, Notunterkünften, Krankenhäusern, Schulen und anderen kirchlichen Einrichtungen beachtet werde, nicht von der Staatsbürgerschaft oder dem Einwanderungsstatus einer Person ab.

Die Grenzmauer zwischen Mexiko und den USA / © Gregory Bull (dpa)

"Unsere Organisationen sind bereit, an einem besseren Weg nach vorn zu arbeiten, der die Würde aller Menschen, denen wir dienen, schützt", betont das Migrationskomitee der Bischofskonferenz. Es müsse sichergestellt sein, dass das Einwanderungssystem von Gnade und Gerechtigkeit geprägt sei.

Unterzeichnet ist das Dokument vom Komiteevorsitzenden, Bischof Mark Seitz, der Ordensfrau und Präsidentin der Catholic Health Association, Mary Haddad, und dem Präsidenten der Catholic Charities USA, Kerry Alys Robinson.

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US-Bischöfe verteidigen geschützte Orte für Migranten

Die katholische Kirche in den USA

Die römisch-katholische Kirche ist die größte Glaubensgemeinschaft der USA, denn die Protestanten teilen sich in verschiedene Konfessionen. Ein knappes Viertel der US-Amerikaner ist katholisch, die meisten Katholiken leben im Nordosten und im Südwesten. Genaue Zahlen sind schwierig, weil in den USA der Wechsel einer Konfession sehr häufig vorkommt.

Die katholische Kirche in den USA / © rawf8 (shutterstock)