Der Bischof der texanischen Grenzstadt El Paso, Mark Seitz, zeigt sich besorgt darüber, dass Flüchtlinge an der Südgrenze zu einem "Zankapfel" zwischen dem texanischen Gouverneur und dem Weißen Haus würden. Er sagte, er fürchte, dass die Menschen "in einer politischen Schlacht zwischen Greg Abbott und der Regierung Biden benutzt werden." Der im November zur Wiederwahl anstehende Gouverneur Abbott hatte aus Protest gegen die Asylpolitik der Regierung damit begonnen, Flüchtlinge in Bussen nach Washington zu schicken.
Die größte katholische Hilfsorganisation Catholic Charities äußerte sich nach dem Eintreffen der ersten Busse besorgt über eine fehlende Organisation. "Wir versuchen, den Menschen ein christliches Willkommen zu bereiten", sagte der Präsident von Catholic Charities in Washington, John Enzler. Wenn der Protest des Gouverneurs bis in den Sommer hinein andauere, werde es der Organisation "schwerfallen, die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen".
Mangel an Lebensmitteln und sanitärer Versorgung
Bislang sind 8 der 900 von Abbott angekündigten Busse in der US-Hauptstadt angekommen. Helfer der Catholic Charities nehmen die Menschen in Empfang, versorgen sie mit Lebensmitteln und bieten Sanitäreinrichtungen an.
Der Protest des Gouverneurs richtet sich gegen das Auslaufen der "Title 42"-Regel, die es bisher erlaubt, Flüchtlinge wegen der Pandemie an der Grenze zurückzuweisen. Diese Praxis war unter Ex-Präsident Donald Trump eingeführt und von der Biden-Regierung fortgesetzt worden. Die Anordnung soll am 23. Mai auslaufen. Behörden rechnen dann mit bis zu 18.000 Flüchtlingen pro Tag an der mexikanisch-amerikanischen Grenze.