"Wir danken Gott, dass Melissa diese Woche nicht hingerichtet wird", sagte die Geschäftsführerin des "Catholic Mobilizing Network", Krisanne Vaillancourt. In einem neuen Verfahren habe die zum Tode Verurteilte Melissa Lucio nun die Gelegenheit, ihre Unschuld zu beweisen.
Dieser Meinung schloss sich auch die Ordensschwester Helen Prejean an. Das Urteil sei auf der Basis eines "erzwungenen Geständnisses" erfolgt, so die langjährige Aktivistin gegen die Todesstrafe.
Mögliche Beweise für Unschuld
Ein texanisches Berufungsgericht hatte die Hinrichtung der 53-jährigen Lucio gestoppt, die wegen Mordes an ihrer zweijährigen Tochter zum Tode verurteilt worden war. Das Gericht hatte am Montag den Vollzug vorerst aufgehoben, weil erhebliche Zweifel an der Schuld der Frau bestünden. Dabei geht es um möglicherweise falsche Zeugenaussagen, ein erzwungenes Geständnis und die Unterdrückung von Beweisen zur Entlastung Lucios.
Die Anwälte der Todeskandidatin hatten dem Gericht mehrere neue mögliche Beweise für die Unschuld der Frau präsentiert, die nun von einer unteren Gerichtsinstanz geprüft werden.
Gewalt oder Treppensturz
Melissa Lucios zweijährige Tochter Mariah war vor 14 Jahren an schweren Kopfverletzungen gestorben. Schuld an dem Tod sei Gewalteinwirkung durch einen stumpfen Gegenstand, befanden Gerichtsmediziner damals. Lucio gab an, ihre Tochter habe sich die tödlichen Verletzungen durch einen Treppensturz zugezogen.