Die katholische US-amerikanische Bischofskonferenz wird ihre Kooperationsvereinbarungen mit der Regierung im Bereich Flüchtlingshilfe wegen gekürzter Mittel nicht verlängern.
Die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit den verschiedenen Washingtoner Regierungen auf diesem Feld sei durch die jüngsten Entscheidungen der Verwaltung um Präsident Donald Trump unhaltbar geworden, sagte der stellvertretende Generalsekretär Anthony Granado dem katholischen Nachrichtenportal OSV News (Dienstag).
Im Zuge ihrer rigorosen Einwanderungspolitik hatte die neue US-Regierung zu Jahresbeginn ein Bundesprogramm zum Resettlement, also zur Neuansiedlung von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen aus anderen Ländern, ausgesetzt. Der Stopp der Bundesmittel für die Flüchtlings-Umsiedlungsdienste der Bischofskonferenz ist derzeit Gegenstand eines Rechtsstreits.

Wegen der fehlenden Mittel sah sich die Organisation im Februar veranlasst, etwa ein Drittel des Personals in ihrem Büro für Migrations- und Flüchtlingsdienste zu entlassen. Laut der Bischöfe geht es um staatliche Gelder in Höhe von mehr als 24 Millionen US-Dollar.
Unbegleitete Minderjährige betroffen
Der Vorsitzende Erzbischof Timothy Broglio nannte es in einer Erklärung herzzerreißend, dass die Bischofskonferenz ihre bestehenden Kooperationsvereinbarungen mit der Bundesregierung nicht verlängern werde. Die Kirche könne die bisher als nationale Anstrengung betrachtete Neuansiedlung von anerkannten Flüchtlingen in der derzeitigen Höhe und Form einfach nicht allein aufrechterhalten. Auch aus den Bundesprogrammen zur Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge wird sich die US-Kirche zurückziehen.
Die Bischofskonferenz kündigte an, sie wolle nach alternativen Wegen suchen, um den Schutzsuchenden weiter zu helfen. Die Gläubigen bat Erzbischof Broglio dafür um Gebet und Unterstützung. Man werde sich weiterhin für politische Reformen einsetzen, die geordnete und sichere Einwanderungsprozesse und die "Sicherheit aller Menschen in unseren Gemeinschaften" garantierten. Auch wolle man sich weiter für Opfer von Menschenhandel einsetzen.