Als "schreckliches Verbrechen" bezeichnete der katholische Pfarrer einer der größten Latino-Gemeinden der USA "Our Lady of Sorrows" im New Yorker Stadtteil Queens, Manuel Rodriguez, die Transporte von 50 Flüchtlingen auf die vornehme Urlaubsinsel Martha's Vineyard in Massachusetts: "Wir alle sind entsetzt über die ständige Verletzung von Menschenrechten."
"Biblische Verantwortung für den Schutz unserer Grenzen"
Dem schloss sich auch der Dekan des "Wheaton College Billy Graham Center" in Illinois, Ed Stetzer, an. Er bezeichnete die Aktion als "politisches Spiel". Es müsse Schluss damit sein, Menschen zu Spielfiguren eines politischen Wettstreits zu machen. Der Präsident der Ethikkommission der "Southern Baptist Convention", Brent Leatherwood, sagte, bei solchen Flüchtlingstransporten gehe es "eher um Öffentlichkeitsarbeit". Seine Kirche setze sich seit Langem dafür ein, die Grenzen besser zu schützen, gleichzeitig aber auch die Flüchtlinge menschlich zu behandeln.
Auf uneingeschränkten Beifall stieß Ron DeSantis (Florida) Flüchtlingstransport hingegen beim Leiter der "First Baptist Church of Dallas" in Texas, Robert Jeffress. Eine Regierung, die sich weigere, "ihre biblische Verantwortung für den Schutz unserer Grenzen zu erfüllen, sollte die Auswirkungen ihrer gesetzlosen Politik zu spüren bekommen".
Reisebusse mit Flüchtlingen vor Harris Wohnsitz
Nach der Landung zweier Flugzeuge auf der Urlaubsinsel vor Neuengland trafen am Mittwoch zeitgleich zwei Reisebusse in Washington ein. Die Organisatoren des Transports hatten die Flüchtlinge aus Texas direkt vor dem Wohnsitz von Vize-Präsidentin Kamala Harris abgesetzt.
Die republikanischen Gouverneure aus Texas, Florida und Arizona stellen seit dem Frühjahr Mittel bereit, die für Flüchtlinge den kostenlosen, freiwilligen Bustransfer nach Washington und New York bezahlen.
Seitdem sind mehr als 8.500 Migranten in Washington und rund 1.000 in New York angekommen, die dort von Hilfsorganisationen versorgt werden. Seit Monaten machen die Städte darauf aufmerksam, dass sie die Betreuung der Ankommenden nicht mehr vollständig gewährleisten können.