Vandalismus gegen Kirchen in Kroatien schürt Serbienkonflikt

"Immer noch kein Frieden"

Vandalismus gegen serbisch-orthodoxe Kirchen in Kroatien sorgt für politische Spannungen. Diese Woche hatten Unbekannte Gotteshäuser in der zentralkroatischen Stadt Petrinja mit Symbolen des rechtsextremen Ustascha-Regimes beschmiert.

Eine serbisch-orthodoxe Kirche in Kroatien / © Alex Linch (shutterstock)
Eine serbisch-orthodoxe Kirche in Kroatien / © Alex Linch ( shutterstock )

Serbiens Ministerpräsident Milos Vucevic sieht darin ein klares Zeichen, dass "Serben in Kroatien immer noch keinen Frieden haben", wie örtliche Medien (Freitag) berichteten.

Serbiens Ministerpräsident Milos Vucevic  (rechts) verurteilt die Schmierereien / © Darko Vojinovic (dpa)
Serbiens Ministerpräsident Milos Vucevic (rechts) verurteilt die Schmierereien / © Darko Vojinovic ( dpa )

Das Hitler-treue Ustascha-Regime kontrollierte ab 1941 den sogenannten Unabhängigen Staat Kroatien diktatorisch. In seinen Konzentrationslagern wurden neben Juden und Roma vor allem ethnische Serben ermordet. Über die Geschichtsschreibung herrscht immer noch Uneinigkeit zwischen den südosteuropäischen Nachbarn, zumal viele Kroaten sich als historisches Opfer der späteren jugoslawischen Regierung in Belgrad sehen.

Serbisch-orthodoxe Kirche

Die serbisch-orthodoxe Kirche gehört zu den Kirchen des byzantinischen Ritus, die in unterschiedlichen nationalen Ausprägungen und mit eigenen Oberhäuptern ("autokephal") existieren, aber in der Lehre vereint sind. Das serbisch-orthodoxe Patriarchat wurde 1920 wiedererrichtet, nachdem die Osmanen es 1766 aufgelöst hatten.

Kreuz eines orthodoxen Priesters / © Stanislav Mirchev (shutterstock)
Kreuz eines orthodoxen Priesters / © Stanislav Mirchev ( shutterstock )
Quelle:
KNA