Bereits am Mittwoch seien das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I., und Kurienkardinal Kurt Koch im Amtssitz des Patriarchen zusammengetroffen, teilte das Patriarchat auf seiner Facebook-Seite mit. Weil Bartholomaios I. eine von Moskau unabhängige orthodoxe Kirche in der Ukraine anerkennen will, hat Moskaus Patriarch Kyrill jegliche Kontakte zu Konstantinopel abgebrochen. Zudem hat sich die russisch-orthodoxe Kirche aus allen ökumenischen Gesprächen zurückgezogen.
Der Vatikan bewertet den Bruch zwischen den orthodoxen Patriarchaten Moskau und Konstantinopel als "schwerwiegenden Konflikt", wie Kardinal Koch im Oktober der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Dies ist auch für die katholische Kirche problematisch. Sie will sich bei dem innerorthodoxen Streit nicht vereinnahmen lassen und versucht vorsichtig zu vermitteln.
Feier des Andreastages
Anlass und Höhepunkt des dreitägigen Besuchs aus Rom ist das Fest des Apostels Andreas, des Patrons der orthodoxen Kirche, am 30. November.
Am Freitag nimmt die Vatikan-Delegation an dem Festgottesdienst mit der sogenannten göttlichen Liturgie teil. Neben Kardinal Koch gehören der katholischen Delegation der Sekretär des Einheitsrates, Bischof Brian Farrell, sowie Untersekretär Andrea Palmieri an. Umgekehrt besuchen der Ökumenische Patriarch oder eine Delegation zum römischen Patronatsfest Peter und Paul am 29. Juni den Papst als Bischof von Rom.