Bartholomaios I., Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, hält sich in dieser Woche in Rom auf. Am Samstag spricht er vor einem Kongress der Päpstlichen Stiftung "Centesimus Annus", die derzeit über Herausforderungen der Katholischen Soziallehre im 21. Jahrhundert berät.
Am Donnerstag hatte der Patriarch an einem ökumenischen Abendgebet mit dem Vikar für das Bistum Rom, Erzbischof Angelo De Donatis, in der Kirche Santi Apostoli teilgenommen. In seiner Ansprache kritisierte Bartholomaios I. ein "neues Martyrium der Gleichgültigkeit", unter dem Christen in "post-religiösen, spirituell ausgetrockneten Gesellschaften" zu leiden hätten.
In dem Abendgebet, einer Vesper mit liturgischen Elementen der lateinischen und der byzantinischen Tradition, betete Bartholomaios I. auch vor Reliquien der Apostel Jakobus und Philippus, die in der Kirche aufbewahrt werden. Die Verehrung von Reliquien ist ein gemeinsames Element katholischer wie orthodoxer Frömmigkeit. Sie spielt auch im ökumenischen Dialog eine wichtige Rolle.