"Papst Franziskus weckt die Sehnsucht nach Religion, wie sie sein sollte", sagte der Jesuitenpater Bernd Hagenkord am Montagabend in Dresden. Zum einen verwende der Papst eine einfache, verständliche Sprache und starke Gesten, zum anderen wirke er sehr authentisch und spreche offen über eigene Versuchungen, erklärte der Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan. So bezeichne Franziskus sich selbst als Sünder. Auch Nicht-Christen fühlten sich durch das katholische Oberhaupt positiv angesprochen.
Innere Haltung entscheidend
Hagenkord zufolge verändert Franziskus das Papstamt in pastoraler Hinsicht: "Er will Hirte sein, und seine stärkste Kritik hebt er sich für die Hirten, die Priester und Bischöfe, auf." Es gehe diesem Papst weniger um Strukturen, als um innere Haltungen, so der Jesuit. Für Franziskus seien Begegnungen auf Augenhöhe elementar. Durch sein sehr nahbares Auftreten sei auch "eine Überhöhung des Papstamtes" kaum mehr möglich.
Begeisterung für neuen Stil
Insgesamt komme der neue Stil weltweit gut an, urteilte der Journalist. Zur konservativen Kritik an Papst Franziskus sagte Hagenkord: "Natürlich gibt es Leute, die nervös werden. Aber wenn es Widerstand gibt, bedeutet das ja auch, dass da etwas ernst genommen wird und der Papst wunde Punkte trifft." Der Papst sei ein "Unruheherd", wolle es auch sein und "erfüllt damit in meinen Augen einen wichtigen Teil seines Amtes". Hagenkord äußerte sich bei einer Veranstaltung der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen zum vierten Jahrestag der Wahl des argentinischen Kardinals Jorge Mario Bergoglio zum Papst.