Vatikan mahnt OSZE-Staaten zu gegenseitigem Vertrauen

Friede nur durch Vertrauen

Angesichts der Spannungen in der OSZE hat der Vatikan zu Vertrauen zwischen den Staaten gemahnt. Für eine erfolgreiche Sicherheitspolitik sei Vertrauen das "Schlüsselprinzip" so Erzbischof Gallagher.

Friedenszeichen / © Elisabeth Rahe (KNA)
Friedenszeichen / © Elisabeth Rahe ( KNA )

Der vatikanische Außenbeauftragte Erzbischof Paul Richard Gallagher hat die OSZE-Staaten zu Vertrauen gemahnt. Friede könne nicht allein auf einer Balance der Macht und der Interessen aufbauen; es gehe um eine "Kultur des Vertrauens auf der Grundlage echten Dialogs", sagte Gallagher laut dem am Samstag vom Vatikan veröffentlichten Redeskript beim OSZE-Ministertreffen in Wien. 

Auf dem Treffen der Außenminister der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte Gastgeber Sebastian Kurz (ÖVP) ebenfalls eine Krise unter den beteiligten Staaten beklagt. Ein Mehr an Sicherheit werde es "nur mit einem Mehr an Vertrauen geben", sagte der österreichische Außenminister. 

Dialog kann Leben retten

Auch OSZE-Generalsekretär Thomas Greminger sprach laut Medienberichten von einem "absoluten Tief im Vertrauen unter den Schlüsselakteuren". Während der zweitägigen Konferenz am Donnerstag und Freitag trafen sich auch US-Außenminister Rex Tillerson und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow. Beide Länder sind in ihrer Haltung zur Ukraine-Krise gespalten. 

Vatikan-Vertreter Gallagher sagte, Frieden aufzubauen und zu konsolidieren sei "eine moralische Pflicht, eine dringende Verantwortung". Differenzen durch geduldige und konstruktive Gespräche zu lösen, verlange Opfer von den Beteiligten und scheine "weniger ruhmreich" als militärischer Kampf. Dialog sei aber "weitaus nutzbringender für jede beteiligte Seite, einschließlich der Tausenden, ja Millionen, die von jedem bewaffneten Konflikt direkt oder indirekt betroffen wären".

Verhärtung der Herzen?

Die OSZE könne und müsse eine entscheidende Rolle für Sicherheit und Stabilität in Europa und darüber hinaus spielen, so Gallagher.

Zugleich sagte er, der Heilige Stuhl sei "besorgt über das, was er als Verhärtung der Herzen gegenüber 'dem Fremden' wahrnimmt, namentlich gegenüber Migranten und Flüchtlingen, aber auch gegenüber jenen, die aufgrund von Rasse, Geschlecht, Sprache oder Religion Opfer ungerechter Diskriminierung werden". 


Kurienerzbischof Paul Richard Gallagher / © Cristian Gennari (KNA)
Kurienerzbischof Paul Richard Gallagher / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA
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