Vatikan würdigt Vermächtnis Nelson Mandelas für Versöhnung

Einsatz für Frieden, Gewaltlosigkeit und Menschenrechte

Aus Anlass des 100. Geburtstags von Nelson Mandela hat der Vatikan den früheren Präsidenten Südafrikas bei einer UN-Veranstaltung in New York gewürdigt.

Nelson Mandela / © N.N. (KNA)
Nelson Mandela / © N.N. ( KNA )

Der Vatikan hat an das Vermächtnis von Südafrikas früherem Präsidenten Nelson Mandela erinnert. Dieses sei identisch mit dem Einsatz für Frieden, Versöhnung, Gewaltlosigkeit und Menschenrechte, sagte der vatikanische Außenminister, Erzbischof Paul Gallagher, bei einer UN-Veranstaltung aus Anlass des 100. Geburtstags von Mandela in New York am Montag.

Wenn man das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren hinzunehme, gebe es zwei wichtige Erkenntnisse, so Gallagher laut dem am Mittwoch vom Vatikan verbreiteten Redemanuskript. Zum einen dürfe ein Sieger den besiegten Feind nie demütigen. Nur wenn der Sieger sich selbst demütig verhalte, gebe es eine Chance auf Versöhnung.

Erkenntnis: Auf gleicher Ebene sprechen

Die zweite Erkenntnis besage: Frieden sei nur möglich, wenn Nationen auf gleicher Ebene miteinander sprechen. "Effektiver Multilateralismus ist konkreter Ausdruck einer 'Völkerfamilie'", so Gallagher. Dabei erinnerte er an eine Rede Papst Johannes Pauls II. vor der UN-Vollversammlung 1995. Von einer kalten Bürokratie müssten die Vereinten Nationen immer mehr zu einem Zentrum werden, in dem sich alle heimisch fühlen und so tatsächlich zu einer "Familie der Völker" würden.

 Dafür ist laut Gallagher eine Bekehrung nötig, wie sie Mandela vorgelebt habe. Eigenes Wohlergehen sei verknüpft mit dem Wohlergehen anderer in Frieden und Freiheit, so der vatikanische Außenminister. Er zitierte dabei einen Satz aus Mandelas Autobiografie "Long Walk To Freedom": "Wenn du mit deinem Feind Frieden schließen willst, musst du mit ihm zusammenarbeiten. Dann wird er dein Partner."


Quelle:
KNA