"Diese Ankündigung macht die Teilnahme Zehntausender gläubiger Juden, die in den kommenden Wochen in das Land reisen werden, praktisch unmöglich", heißt es in einer Reaktion des Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald S. Lauder, von Sonntag.
Glauben offen praktizieren
Der WJC rief den Fußballweltverband Fifa und Katars Regierung dazu auf, zu gewährleisten, dass jüdische Fans ihren Glauben offen praktizieren können. Die Weltmeisterschaft solle ein "verbindendes Ereignis für alle Sportfans sein, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit", so Lauder.
Laut israelischen Medienberichten (Montag) erklärten Vertreter weiterer jüdischer Organisationen, Katar habe seine Versprechen gebrochen. Zunächst sei zugesagt worden, dass Juden Gebetsräume einrichten dürften. Diese Zusage sei jedoch mit der Begründung zurückgenommen worden, dass man diese nicht ausreichend sichern könne.
Nur koschere Sandwiches
Gegenwärtig sind demnach ausschließlich koschere Sandwiches erhältlich, deren Produktion unter Aufsicht des Vorsitzenden der Allianz der Rabbiner in islamischen Staaten, Rabbiner Mendy Chitrik aus Istanbul, stehe. Laut der Tageszeitung "Jerusalem Post" werden rund 10.000 religiöse Juden aus Israel und anderen Ländern in Doha erwartet.
Israel und Katar unterhalten keine diplomatischen Beziehungen untereinander. Der scheidende israelische Ministerpräsident Jair Lapid bestätigte jedoch Anfang November, dass es für die Dauer der WM eine israelische konsularische Vertretung in Doha geben werde. Ferner wird es vorübergehend direkte Charterflüge zwischen dem Flughafen Ben-Gurion und Doha geben.