Verbrecher haben im Osten von Mexiko zwei Priester getötet. Bewaffnete hätten die beiden Männer und einen Küster in der Stadt Poza Rica im Bundesstaat Veracruz entführt, teilte die örtliche Staatsanwaltschaft mit. Später seien die Leichen der beiden Geistlichen am Rande einer Landstraße entdeckt worden. Medienberichten zufolge wiesen sie Folterspuren und Schussverletzungen auf.
Der dritte Mann konnte demnach entkommen und wurde von der Polizei verhört. Die Identität eines Verdächtigen sei bereits bekannt, teilten die Fahnder mit. Die Ermittlungen würden fortgesetzt.
Mexikanische Bischofskonferenz empört
Die mexikanische Bischofskonferenz forderte eine rasche Aufklärung der Tat. "Wir sind empört über diese Gewalt", hieß es in einer Stellungnahme. Auch die Diözese von Papantla verurteilte die Tat: "Einmal mehr wird uns die Gewalt und Unsicherheit vor Augen geführt, die in unserer Gesellschaft Wurzeln geschlagen hat."
Veracruz ist eine der gefährlichsten Regionen Mexikos. Durch den Bundesstaat im Osten des Landes führen die Routen von Drogenschmugglern und Menschenschleppern. Mehrere Verbrechersyndikate ringen dort um die Vorherrschaft. Vor allem das Kartell Jalisco Nueva Generación und die Bande Los Zetas liefern sich blutige Verteilungskämpfe.
Arbeit in gefährlichem Viertel
Der Vikar von Papantla sagte der Zeitung "Milenio", die Priester seien zuvor nicht bedroht worden. Allerdings hätten die beiden in einem gefährlichen Viertel gearbeitet. Raubüberfälle, Entführungen und Erpressungen seien dort an der Tagesordnung, sagte José Alberto Guerrero.
Seit Anfang 2013 wurden in Mexiko 14 Priester, ein Seminarist und ein Küster getötet. Zwei weitere Geistliche gelten als verschollen. In den mexikanischen Konfliktregionen gilt die katholische Kirche als eine der letzten Institutionen, die nicht korrumpiert ist.