Verein warnt vor Igeln in Osterfeuern

Rückzugsort in aufgeschichteten Haufen

Der Verein Pro Igel sieht zu Ostern rot: Das traditionelle Abbrennen von Osterfeuern in vielen Regionen Deutschlands könne für den ohnehin bedrohten Igel den Tod bedeuten, erklärten die Tierschützer am Dienstag in Münster.

Osterfeuer gefährden Igel / © AB Photo Master (shutterstock)

Pro Igel verweist auf die behördliche Vorschrift zur Umschichtung von Holz und Reisig am Tag vor dem Anzünden.

Osterfeuer / © Vaternam (shutterstock)

Der diesjährige späte Ostertermin verschärft die Gefahr laut Pro Igel noch. Die nachtaktiven Insektenfresser seien nach dem Winterschlaf längst wieder unterwegs. Für den Tagschlaf nutzten sie aber gern vermeintlich sichere Unterkünfte wie aufgeschichtete Haufen von Reisig oder Grünschnitt. Bei Osterfeuern könne das böse enden; denn bei drohender Gefahr rollen sich Igel zu einer Kugel zusammen und fliehen nicht. Das plötzlich entzündete Feuer bedeute also für schlafende oder nistende Wildtiere den sicheren Tod.

Alternative Schlafplätze bieten

Der Verein empfiehlt die Verwendung von Feuerschalen statt offenem Feuer - was zudem die derzeitige Waldbrandgefahr mindere. Auch könnten Kommunen, Haus- und Kleingartenbesitzer schon im Vorfeld und dauerhaft alternative Igelunterschlüpfe bieten; etwa Reisighaufen mit Grünschnitt und Zweigen oder Steinhaufen mit Hohlräumen als natürliche Schlafplätze. Mit Blick auf die momentane Trockenheit ermuntern die Tierschützer, gegen den Durst Tränken am Boden aufzustellen.

Die in Eurasien und Afrika verbreitete Familie der Igel (Erinaceidae) umfasst 34 Arten. Der Braunbrustigel wurde 2009 von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild und 2024 von der Deutschen Wildtier-Stiftung zum Tier des Jahres gewählt.