Verein "Zartbitter" wirbt für Bildungsarbeit zu Missbrauch

Recht am eigenen Bild

Die Kölner Kontakt- und Informationsstelle "Zartbitter" plädiert für mehr Bildungsarbeit zu Missbrauch für Menschen, die in der Familie oder in Einrichtungen mit Kindern zu tun haben. Das Recht am eigenen Bild spiele eine große Rolle.

Symbolbild Kindesmissbrauch / © Iren_Geo (shutterstock)
Symbolbild Kindesmissbrauch / © Iren_Geo ( shutterstock )

"Wir erleben gerade ganz oft, dass pädagogische Fachkräfte manchmal unsicher sind oder auch Angst haben, das Thema zu benennen und anzusprechen", sagte Philipp Büscher vom Verein "Zartbitter" am Freitag im WDR5-“Morgenecho“.

Wenn der Verein an Berufskollegs für Erzieherinnen und Erzieher sei, berichteten die Schülerinnen und Schüler oft, dass das jetzt das erste Mal sei, dass sie zum Thema sexueller Missbrauch Informationen bekämen, dabei beschäftige sie es sehr. "Das wäre ein wichtiger Schritt, da noch mal anzusetzen", betonte Büscher.

Digitale sexualisierte Gewalt 

Durch den öffentlichen Diskurs sei mittlerweile einiges in Bewegung geraten und Eltern wendeten sich auch früher an die Beratungsstelle, schilderte er. 

"Und das können Eltern vom allerersten Lebenstag an auch schon gemeinsam mit ihrem Kind wahren, indem sie sehr genau gucken, welche Bilder mache ich in welcher Situation und welche Bilder leite ich auch an wen weiter", sagte Büscher.

"Das stärkt Kinder ungemein, wenn sie ein Gefühl dafür bekommen, dass sie nicht irgendwie in jeder Lebenslage fotografiert werden". So lernten sie, später auch ein Bild nicht zu machen oder es auch nicht weiterzuschicken.

Gefahr sexualisierter Gewalt im Netz steigt

Rostock (dpa) - Im Internet nimmt die sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen nach Einschätzung der Rechtsanwältin und Initiatorin der Bundesjugendkonferenz Medien zu. "Es herrscht große Ratlosigkeit bei den Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Eltern und Lehrenden, wie man damit umgeht", sagte sie bei der sechsten Bundesjugendkonferenz Medien am Freitag in Rostock.

Sie werde immer häufiger bei Delikten sexualisierter Gewalt unter Jugendlichen zu Rate gezogen.

Ein trauriges Kind / © JACEK SKROK (shutterstock)

 

Quelle:
epd