Der Schwulenverband Pink Cross hatte Huonder vorgeworfen, in einer Rede zu Gewalt gegen Homosexuelle aufgerufen zu haben. Die Aussagen des Bischofs seien jedoch nicht eindeutig in diese Richtung zu deuten, befand die Staatsanwaltschaft.
Bistum zufrieden mit der Gerichtsentscheidung
Das Bistum Chur reagierte mit Genugtuung. Huonder hatte in einem Vortrag Ende Juli unter anderem Bibelstellen aus dem alttestamentlichen Buch Levitikus zitiert. Darin werden sexuelle Handlungen zwischen Menschen gleichen Geschlechts als "Gräueltaten" bezeichnet, die "mit dem Tod bestraft" werden. Diese zitierten Passagen allein, so Huonder, "würden genügen, um der Frage der Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben". Dies hatte heftige Kritik ausgelöst.
Entschuldigung Huonders nicht bei allen positiv aufgenommen
Nachfolgend entschuldigte sich der Churer Bischof "bei allen Menschen", die sich durch seine Äußerungen zum Thema Homosexualität "verletzt gefühlt haben". Sein Vortrag über Ehe, Familie und Sexualität sei an einer Stelle "nicht durchdacht" gewesen. Er würde heute "ausführlicher kommentieren und den ganzen Vortrag erst jemandem vorlegen".
Die im Nachhinein publizierte Entschuldigung hatte der Schwulenverband nicht akzeptiert. Zur Begründung hieß es, Huonder unterlasse "eben gerade, die von ihm als authentisch und demnach wahr bezeichneten Bibelstellen zu hinterfragen".