Minister: Alle zwei Minuten stirbt ein Kind an Malaria

"Vermeidbar und heilbar"

Zum Welt-Malaria-Tag am Sonntag hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) vor Versäumnissen im Kampf gegen die Tropenkrankheit gewarnt. Viele Behandlungen seien durch die Corona-Pandemie zurückgegangen, sagte Müller.

Ein Kleinkind sitzt unter einem Mückenschutz / © Mama Belle and the kids (shutterstock)
Ein Kleinkind sitzt unter einem Mückenschutz / © Mama Belle and the kids ( shutterstock )

"Die Weltgesundheitsorganisation befürchtet 100.000 zusätzliche Malaria Tote im Jahr 2020", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag, online). "Personal wurde abgezogen, um Corona-Infizierte zu behandeln, und Moskitonetze, Medikamente konnten nicht mehr ausgeliefert werden, weil Versorgungsketten zusammengebrochen sind - oft mit tödlichen Folgen. Alle zwei Minuten sterbe ein Kind in Afrika an Malaria.

In Asien gingen die Malaria-Behandlungen seit Beginn der Pandemie um 60 Prozent zurück, in Afrika um 15 Prozent, wie Müller sagte. "Wir dürfen das nicht einfach so hinnehmen, denn Malaria ist vermeidbar und heilbar." Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben in der Corona-Pandemie in diesem Jahr zusätzlich 140 Millionen Euro für den Kampf gegen Infektionskrankheiten wie Aids, Tuberkulose und Malaria bereitgestellt.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken laut Bericht jährlich knapp 230 Millionen Menschen an der durch Mücken übertragenen Krankheit: Etwa 400.000 Menschen sterben pro Jahr an Malaria, bei den meisten Opfern - mehr als 265.000 - handelt es sich um kleine Kinder. Besonders schwer betroffen sei Afrika mit über 90 Prozent der Todesfälle.


Überträger der Malaria-Erreger (dpa)
Überträger der Malaria-Erreger / ( dpa )
Quelle:
KNA