Vorsorge- und Behandlungsprogramme gegen Malaria dürfen nach Worten von Papst Franziskus nicht wegen der Corona-Pandemie eingeschränkt werden. Weltweit bedrohe die Tropenkrankheit unzählige Menschen. Jeder brauche Zugang zu einer guten medizinischen Grundversorgung, sagte das Kirchenoberhaupt bei seinem Mittagsgebet am Sonntag im Vatikan. Der Papst verwies auf den Weltmalariatag der Vereinten Nationen, der am Samstag begangen wurde.
Malariaschutz in armen Ländern
Für 2018 schätzte die Weltgesundheitsorganisation WHO die Zahl der Malariafälle weltweit auf 228 Millionen; 405.000 Menschen starben in Zusammenhang mit der Krankheit. Mit Blick auf die aktuelle Corona-Pandemie warnte die Organisation vor einer Unterbrechung des Malariaschutzes in armen Ländern. Nach einem Worst-Case-Szenario könne die Zahl der Malaria-Toten in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara in diesem Jahr auf 769.000 steigen, das Doppelte des Wertes von 2018. Damit würde die Sterblichkeitsrate durch Malaria auf das Niveau vor 20 Jahren zurückkehren.
Malaria südlich der Sahara
Nach dem Weltmalariabericht 2019 verzeichnet Afrika südlich der Sahara 93 Prozent aller Malariafälle weltweit und 94 Prozent aller Toten. Mehr als zwei Drittel der Opfer sind Kinder unter fünf Jahren.