"Bauen wir weiter an einem versöhnten und geeinten freien Europa!", schreibt der ehemalige ZdK-Generalsekretär Friedrich Kronenberg in einem Beitrag für die ZdK-Zeitschrift "Salzkörner". Darin erinnert Kronenberg an die 1989, vor 30 Jahren, von Mitgliedern des ZdK und der polnischen katholischen Laienbewegung Znak veröffentlichte Erklärung "Für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in Europa".
Erinnerung an gemeinsame Erklärung
In dem von Kronenberg mitinitiierten Papier wird der Angriff Deutschlands auf Polen am 1. September 1939 verurteilt. Zugleich enthält der Text ein Bekenntnis zur Westgrenze Polens und fordert das Recht auf Selbstbestimmung für alle Völker Europas.
Kronenberg nennt die Erklärung ein Beispiel dafür, "wie sich Katholiken über Grenzen hinweg einer gemeinsamen Geschichte stellen, die bestimmt ist von wechselseitig zugefügtem Unrecht, von Schuld und Not und lange unterbrochener Begegnung in Wahrheit und Freiheit". Das Papier habe damit auch einen Beitrag zur Einigung ganz Europas geleistet.
Höhepunkt der deutsch-polnischen Völkerversöhnung
Kronenbergs Nachfolger als ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper ergänzte: "Die wenige Wochen vor dem Fall der Berliner Mauer und mitten in den politischen Umbrüchen in Polen und anderen Staaten des Warschauer Paktes veröffentlichte Erklärung ist ein Höhepunkt in der deutsch-polnischen Völkerversöhnung. Sie darf aber nicht nur ein Höhepunkt in unserer Erinnerung sein, sie sollte darüber hinaus für die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft Anstoß und Orientierung bleiben."
Vesper verwies hierbei auf das Maximilian-Kolbe-Werk und die Maximilian-Kolbe-Stiftung. Sie organisieren Hilfe für die Überlebenden der Konzentrationslager und Ghettos und leisten Beiträge zur Stärkung der Versöhnungsarbeit in ganz Europa.