Vertreter von 16 Konfessionen beten gemeinsam mit dem Papst

Feier bei Kerzenschein

Seit zwei Wochen tagt im Vatikan die Weltsynode für mehr Mitbestimmung in der katholischen Kirche. Neben rund 360 katholischen Teilnehmern sind auch Vertreter anderer Kirchen dabei. Gemeinsam beteten sie um Einheit.

Papst Franziskus nimmt an einer ökumenischen Vigil vor der Paul-VI-Halle im Vatikan teil, wo die 16. Generalversammlung der Bischofssynode stattfindet. / © Alessandra Tarantino/AP (dpa)
Papst Franziskus nimmt an einer ökumenischen Vigil vor der Paul-VI-Halle im Vatikan teil, wo die 16. Generalversammlung der Bischofssynode stattfindet. / © Alessandra Tarantino/AP ( dpa )

Spitzenvertreter von 16 Kirchen und christlichen Konfessionen haben am Freitagabend im Vatikan gemeinsam mit Papst Franziskus und den Teilnehmern der katholischen Weltsynode um die Einheit der Christen gebetet. In einer eindrucksvollen Feier beteten und sangen die rund 400 Teilnehmer in mehreren Sprachen.

Neben Texten aus der Bibel wurden auch Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils aus dem Jahr 1964 vorgelesen. Diese größte Kirchenversammlung in der Kirchengeschichte hatte vor 60 Jahren einen Grundlagentext beschlossen, der den Weg zur Überwindung der Spaltung der christlichen Kirchen ebnen sollte.

Franziskus schweigt statt zu predigen

Die Feier bei Kerzenschein fand neben dem Petersdom auf einem Platz im Vatikan statt, an dem laut der Überlieferung unter Kaiser Nero viele Christen hingerichtet wurden. Papst Franziskus hatte den Vorsitz inne, doch verzichtete er auf seine vorbereitete Ansprache und betete stattdessen gemeinsam mit den Anwesenden schweigend für die Einheit der Christen. Die Feier wurde von Brüdern der ökumenischen Gemeinschaft von Taize in Frankreich gestaltet.

An der derzeit in Rom tagenden Weltsynode der katholischen Kirche nehmen auch Vertreter von 16 anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften teil - mehr als bei jeder früheren Synode im Vatikan. Neben Anglikanern und Orthodoxen haben auch zahlreiche aus der Reformation hervorgegangene Gemeinschaften je einen "brüderlichen Delegierten" entsandt. Sie haben bei den Beratungen Rederecht, dürfen aber nicht mit abstimmen.

Quelle:
KNA