Verwirrung um Beschwerdebrief von Kardinälen

Diffuse Lage

Um einen angeblichen Beschwerdebrief von Kardinälen an Papst Franziskus zu Beginn der Bischofssynode gibt es Verwirrung. Vatikansprecher Federico Lombardi erklärte am Montag, dass es sich um ein vertrauliches Dokument handle.

Kurienkardinal George Pell / © Maurizio Brambatti (dpa)
Kurienkardinal George Pell / © Maurizio Brambatti ( dpa )

Mehrere Kardinäle distanzierten sich im Laufe des Montags von dem Beschwerdebrief. Laut Lombardi dementierten der Mailänder Kardinal Angelo Scola und sein Pariser Amtskollege Andre Vingt-Trois, unter den Unterzeichnern zu sein.

Italienische Zeitung veröffentlichte Wortlaut des Briefes

Die italienische Zeitschrift "L'Espresso" veröffentlichte zuvor am Montag im Internet den Wortlaut eines Briefs, in dem von befürchteten Manipulationen der Bischofsversammlung zu Fragen um Ehe und Familie die Rede ist. Dazu nannte "L'Espresso" die Namen von 13 Kardinälen des konservativen Lagers, die hinter der Initiative stehen sollen.

In dem Schreiben, das angeblich Kurienkardinal George Pell zum Synodenbeginn vor einer Woche dem Papst zuleitete, heißt es, zahlreiche Synodenteilnehmer hätten den Eindruck, die Arbeitsweise der Synode solle "vorherbestimmte Ergebnisse in wichtigen kontroversen Fragen erleichtern".

Schreiben Anlass für überraschende Wortmeldung des Papstes

Dem Vernehmen nach war das Schreiben Anlass für eine überraschende Wortmeldung des Papstes am Dienstag. Dabei mahnte Franziskus die Synodenteilnehmer, sich nicht in Verschwörungstheorien zu ergehen.

Zugleich betonte er, die katholische Lehre über Ehe und Familie sei unverändert gültig. Auch dürfe die Synode nicht auf die Frage des Umgangs mit wiederverheiraten Geschiedenen reduziert werden.

 


Quelle:
KNA