Das Erzbistum Köln bekräftigte an diesem Mittwoch, dass die Bischöfe von Eichstätt, Köln, Passau und Regensburg auch weiterhin nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen werden, da dieser einen Synodalen Rat einrichten wolle. Dazu veröffentlichte das Erzbistum folgende Erklärung:
"Die Bischöfe von Eichstätt, Köln, Passau und Regensburg wollen den Weg zu einer synodaleren Kirche weiter im Einklang mit der Weltkirche gehen. In römischen Einsprüchen zum Synodalen Weg in Deutschland war bislang immer wieder deutlich geworden, dass ein "Synodaler Rat", wie er im Beschluss des Synodalen Weges vorgesehen und formuliert worden war, nicht mit der sakramentalen Verfassung der Kirche vereinbar sei. Am Synodalen Ausschuss, dessen erklärtes Ziel aber die Einrichtung eines Synodalen Rates sei, wolle man daher auch weiterhin nicht teilnehmen.
Die vier genannten Bischöfe teilen auch nicht die Rechtsauffassung, dass die Deutsche Bischofskonferenz Träger des Synodalen Ausschusses sei, wenn vier Mitglieder der Konferenz das Gremium nicht mittragen. Die genannten Bischöfe werden zunächst das Ende der Weltbischofssynode und deren Ergebnis abwarten, um danach zu entscheiden, wie es im Einklang mit der Weltkirche zu Umsetzungsschritten hin zu einer synodaleren Kirche kommen kann."
Der Vatikan hatte im Februar 2024 die geplante Einrichtung eines Synodalen Ausschusses für die katholische Kirche in Deutschland gestoppt. Vertreter der Römischen Kurie forderten in einem Brief an die deutschen Bischöfe, eine geplante Abstimmung während der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz zu dem Thema zu streichen.
Die Mehrheit der deutschen Bischöfe hatte die Pläne zum Synodalen Rat mehrfach gegen Kritik verteidigt. Der Vatikan hingegen erklärte in den vergangenen Jahren mehrfach, die Kirche in Deutschland sei nicht befugt, ein gemeinsames Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten.
Treffen im März mit Vatikanvertreter
Bei einem Treffen in März hatten sich Vertreter der Römischen Kurie und der Deutschen Bischofskonferenz auf ein Vorgehen bei der Schaffung neuer Beratungsgremien für die katholische Kirche in Deutschland verständigt. Einen ganzen Tag lang hatten sie sich im Vatikan beraten.
In einer anschließenden gemeinsamen Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz und des Heiligen Stuhls hieß es: "Die Begegnung, die sich über den gesamten Tag erstreckte, war von einer positiven und konstruktiven Atmosphäre geprägt."
Es seien einige der in den Dokumenten des Synodalen Weges, der Reformdebatte der katholischen Kirche in Deutschland, aufgeworfenen offenen theologischen Fragen erörtert worden. Dabei seien "Differenzen und Übereinstimmungen" benannt worden.
Bis 2026 sollen nun weitere Reformanliegen im Synodalen Ausschuss beraten werden, der auch die Aufgabe hat, eine Satzung und eine Geschäftsordnung für ein mögliches dauerhaftes synodales Gremium zu erarbeiten, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam über die Zukunft der Kirche entscheiden. Der Vatikan hatte von Beginn an immer wieder interveniert und zuletzt die Gründung eines solchen dauerhaften Gremiums untersagt.
Regelmäßiger Austausch vorgesehen
Die deutschen Bischöfe hätten zugesagt, dass der Synodale Weg dazu dient, konkrete Formen der Synodalität in der Kirche in Deutschland zu entwickeln, die in Übereinstimmung mit dem Kirchenrecht und den Ergebnissen der derzeit beratenden Weltsynode stehen und anschließend dem Heiligen Stuhl zur Billigung vorgelegt werden.
Ferner habe man einen "regelmäßigen Austausch zwischen den Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und dem Heiligen Stuhl über die weitere Arbeit des Synodalen Weges und des Synodalen Ausschusses vereinbart".