Erzbischof Schick ruft zu Missionsinitiative in Europa auf

Vom Populismus befreien

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Christen zu einer Missionsinitiative in Europa aufgerufen. Nur wenn man seinen Glauben vernünftig begründe und ihn zugleich sympathisch rüberbringe, könne man missionarisch wirken.

Erzbischof Ludwig Schick / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Ludwig Schick / © Harald Oppitz ( KNA )

"Die europäischen Werte Einigkeit und Recht und Freiheit, Brüderlichkeit und Solidarität, Toleranz aus dem Glauben an den ewigen guten Vatergott aller Menschen, die Nächstenliebe und Barmherzigkeit sind aus dem Evangelium entwickelt worden", sagte Schick am Mittwoch bei der Eröffnung der Hauptwallfahrtssaison im oberbayerischen Altötting.

Diese Werte seien jedoch erschüttert und in vielen Menschenherzen ausgelöscht.

Marienverehrung mache Glauben sympathisch

Bei der Missionsinitiative seien alle Getauften gefragt und gefordert, fügte Schick hinzu. Mission richte sich stets an den Verstand und auch das Herz. "Nur wenn wir unseren Glauben vernünftig aussprechen und begründen können und ihn zugleich sympathisch rüberbringen, können wir missionarisch wirken", sagte der Erzbischof.

Die in Bayern ausgeprägte Marienverehrung mache den Glauben sympathisch. Das bedeute, sich herzlich mit den Fröhlichen zu freuen und den Leidenden hilfreich zur Seite zu stehen. "Maria ist die sympathische Mutter aller Menschen."

Die Erneuerung des Glaubens könne die Kirche auch von den Sünden des sexuellen und Machtmissbrauchs reinigen und den Narzissmus überwinden, "der sich bei uns breit gemacht hat und der Oberflächlichkeit, Trägheit und Gleichgültigkeit hervorbringt", zeigte sich Schick überzeugt. Solche durch den Geist Jesu geheilten und heiligen Menschen könnten die Gesellschaft in Europa und weltweit von Zerrüttung, Korruption, Egoismus und Populismus befreien.

Hochfest der Schutzfrau Bayerns

Am 1. Mai feiert die katholische Kirche im Freistaat traditionell das Hochfest der Schutzfrau Bayerns (Patrona Bavariae). Das Fest ist königlichen Ursprungs. 1917 hatte sich der bayerische König mitten im Ersten Weltkrieg an Papst Benedikt XV. mit der Bitte gewandt, dieser möge die Gottesmutter offiziell als Schutzherrin Bayerns ausrufen. Mit rund einer Million Besucher pro Jahr ist Altötting der größte deutsche Marienwallfahrtsort.

 


Quelle:
KNA