Katholiken beschweren sich beim Papst über Avignons Erzbischof

Vorzeitiger Ruhestand?

Katholiken aus Südfrankreich wenden sich mit Vorwürfen gegen den Erzbischof von Avignon an den Heiligen Stuhl. Papst Franziskus solle Jean-Pierre Cattenoz bereits jetzt seines Amtes entheben. Die Vorwürfe auf beiden Seiten wiegen schwer.

Blick auf den Papstpalast in Avignon / © Harald Oppitz (KNA)
Blick auf den Papstpalast in Avignon / © Harald Oppitz ( KNA )

Südfranzösische Katholiken haben sich beim Papst über den Erzbischof von Avignon beklagt. Franziskus solle Jean-Pierre Cattenoz (73) vorzeitig in den Ruhestand schicken, heißt es in einem Brief der Organisation "Christen im Vaucluse" an den Papst, aus dem die katholische Zeitung "La Croix" (Onlineausgabe Donnerstag) zitiert.

Quasi seit seinem Amtsantritt 2002 führe Cattenoz die Erzdiözese auf eine "rücksichtslose" Weise und rufe damit "ständig Empörung" hervor.

"Lügengespinst" gegen Erzbischof

Der Erzbischof selbst sprach von Verleumdung. Er wolle angesichts der Schwere der Vorwürfe nicht in eine Polemik einsteigen, sagte er "La Croix".

Die Nachrichtenagentur AFP zitiert den Erzbischof mit den Worten, es handele sich um ein "Lügengespinst" von "alten, randständigen Leuten".

Entmutigung engagierter Laien und Priester

Konkret wirft die Organisation "Christen im Vaucluse", die nach eigenen Angaben rund 200 Mitglieder hat, Cattenoz eine Entmutigung engagierter Laien und Priester, eine Vernachlässigung des interreligiösen Dialogs, der Migrantenseelsorge sowie schlechtes Finanzgebaren vor.

Konflikte, Sanktionen und schlechte Personalentscheidungen häuften sich.


Papst Franziskus am 24. Mai 2019 im Vatikan. / © Stefano Spaziani/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus am 24. Mai 2019 im Vatikan. / © Stefano Spaziani/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA