Menschenrechtler blicken mit Sorge auf Nordkorea

Warnung oder Propaganda?

Misswirtschaft und die Folgen der Corona-Pandemie drohen nach Angaben von Human Rights Watch die Menschenrechtslage in Nordkorea weiter zu verschlechtern. Offenbar wolle Kim die Bevölkerung auf das Schlimmste vorbereiten.

Nordkoreanische Flagge hinter Stacheldraht / © Vincent Thian (dpa)
Nordkoreanische Flagge hinter Stacheldraht / © Vincent Thian ( dpa )

Staatschef Kim Jong Un habe in der vergangenen Woche auf einer Konferenz der regierenden Arbeiterpartei Koreas das Land auf einen weiteren "beschwerlichen Marsch" eingestimmt, so Human Rights Watch am Montag in New York.

Verweis auf die 1990er Jahre

Das Schlagwort verweise auf die Propaganda, mit der die Machthaber in den 1990er-Jahren versuchten, eine schwere Hungersnot zu verharmlosen. Damals kamen Schätzungen zufolge zwischen mehreren hunderttausend und über zwei Millionen Nordkoreaner ums Leben.

Als Gründe für die desolate Lage nannte der nordkoreanische Staatschef Medienberichten zufolge die Corona-Pandemie, Missernten durch schwere Überschwemmungen im vergangenen Sommer sowie von den USA verhängte Sanktionen.

Beherrschende Stellung ausbauen

"Kim könnte die Pandemie nutzen, um das Land in eine Zeit zurückzuversetzen, in der es eine völlig geschlossene Grenze und nur sehr wenige Importe gab", warnte Human Rights Watch.

Indem sie die die Verteilung von Nahrungsmitteln und Vorräten vollständig kontrolliere und gleichzeitig der Bevölkerung den Zugang zu Informationen untersage, sei es der Regierung möglich, ihre beherrschende Stellung noch weiter auszubauen.


Quelle:
KNA
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