Warum der Papst eine Dame mit gelben Rosen ansprach

Millionen sahen die besondere Geste

Der erste Auftritt des Papstes nach seinem Klinikaufenthalt hat viele Menschen verwirrt. Warum sprach der 88-Jährige ausgerechnet eine Dame mit einem gelben Blumenstrauß an? Nun wurde das Rätsel gelöst, das viele live beobachteten.

Papst Franziskus winkt zum ersten Mal seit seiner Klinikeinlieferung von einem Balkon der Gemelli-Klinik in Rom / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus winkt zum ersten Mal seit seiner Klinikeinlieferung von einem Balkon der Gemelli-Klinik in Rom / © Vatican Media/Romano Siciliani ( (Link ist extern)KNA )

Millionen von Fernsehzuschauern wurden am Sonntag Zeugen einer ganz besonderen Geste der Zuneigung einer 78-jährigen Italienerin für den Papst. Als er sich zum ersten Mal nach fünf Wochen am Balkon der Gemelli-Klinik zeigte, sprach der Papst vor laufenden Fernsehkameras "die Dame mit den gelben Blumen" an und lobte sie. Die Dame verneigte sich in Dankbarkeit und war zu Tränen gerührt.

Brachte stets Blumen

Wie das Portal Vatican News später enthüllte, handelte es sich um eine aus Kalabrien stammende Seniorin namens Carmela Mancuso, die seit sechs Jahren in Rom lebt. Sie bringe häufig Blumensträuße zu Menschen in Krankenhäusern. In den vergangenen Wochen habe sie schon rund ein Dutzend Mal einen Blumenstrauß zur Gemelli-Klinik gebracht, um damit ihre Genesungswünsche für den Papst zum Ausdruck zu bringen.

Sie sei stets überzeugt gewesen, dass er es trotz der lebensbedrohlichen Erkrankung schaffen werde, betonte sie. Auch früher schon habe sie ihm bei Generalaudienzen auf dem Petersplatz mit einem Blumenstrauß zugewunken, und er habe sich gefreut.

Der Papst schenkte die Rosen weiter

Dass Papst Franziskus sie nun vor allen Menschen angesprochen hat, kommentierte sie mit den Worten: "Danke lieber Gott und danke Heiliger Vater. Ich habe nie gedacht, dass ich so wahrgenommen werde! Eigentlich sollte der Papst den Segen spenden, und dann hat er stattdessen meinen Rosenstrauß gesehen. Ich wünsche ihm, dass er rasch gesund wird und wieder so sein kann wie früher."

Marienikone "Salus Populi Romani" in der Basilika Santa Maria Maggiore / © Bill Perry (shutterstock)

Die gelben Rosen von Frau Mancuso nahm der Papst, wie Vatican News weiter schreibt, anschließend mit zur Basilika Santa Maria Maggiore. Dort nahm sie Kardinal Rolandas Makrickas in Empfang und legte sie im Auftrag des Papstes am Altar der berühmten Marien-Ikone "Salus Populi Romani" nieder, an der Franziskus sonst stets vor und nach längeren Reisen im Gebet verweilt.

Gemelli-Klinik

Die Gemelli-Klinik ist das akademische Lehrkrankenhaus der Katholischen Universität «Sacro Cuore» in Rom. Das Klinikum nahm seinen Dienst 1964 auf, es gilt als eines der besten Krankenhäuser Roms. Seinen Namen verdankt es dem Mediziner und Psychologen Pater Agostino Gemelli (1878-1959).

Nach dem plötzlichen Tod von Johannes Paul I. (1978) wurde im zehnten Stock der Klinik ein eigenes Appartement für Päpste reserviert. Bis dahin wurden sie im Falle einer Erkrankung im Vatikan oder am Sommersitz Castel Gandolfo medizinisch behandelt.

Gemelli-Klinik in Rom (dpa)