Am kommenden Donnerstag möchte Neymeyr über die Zusammensetzung der Kommission und deren konkrete Aufgaben sprechen, wie das Bistum am Freitag mitteilte. Die der Arbeit des Gremiums zugrundeliegende Ordnung solle mit Veröffentlichung des Amtsblatts im März in Kraft treten. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
Erzbistum Köln stellt Gutachten vor
Am gleichen Tag will der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki ein mit Spannung erwartetes Missbrauchsgutachten präsentieren. Im Kölner Erzbistum wird seit Monaten um die öffentliche Aufarbeitung früherer Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche gerungen.
Woelki hatte ein erstes Gutachten nicht veröffentlichen lassen, weil er es für fehlerhaft und nicht rechtssicher hält. Nun soll ein zweites Gutachten vorgelegt werden. Kritiker werfen dem Erzbischof mangelnden Aufklärungswillen und schlechte Kommunikation vor.
Vereinbarung zur Aufarbeitung
Vergangenen Juni hatte die Deutsche Bischofskonferenz als erste Institution in Deutschland mit dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, eine Vereinbarung zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch geschlossen. Demnach soll es in allen 27 Bistümern künftig unabhängige Aufarbeitungskommissionen geben. Darin sollen Vertreter des Bistums, Experten aus Wissenschaft, Fachpraxis, Justiz und öffentlicher Verwaltung sowie Betroffene sitzen.